Ballerina fährt Traktor. Als der Vorhang sich hebt, ist Alexej Karenins Wahlparty schon voll im Gange. Seine Frau bleibt – vorerst noch – eine stille, distinguiert-moderne Erscheinung am Rand. Anna Karenina, Hauptprotagonistin von John Neumeiers jüngstem choreografischen Bravourstück, langweilt sich an der Seite des karrierefokussierten Spitzenpolitikers (nach bereits erfolgtem Bühnenabschied herausragend: Ivan Urban).
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Fest der starken Frauen. Man kann an Marie Chouinards Programmierung einiges bemängeln: kaum aktuelle Positionen, überwiegend Tanzschaffende aus der kanadischen Heimat, altmodischer Frage-Antwort-Diskurs in Künstlergesprächen. Absolut lobenswert bleibt jedoch die Tatsache, dass noch nie so geballt bemerkenswerte Choreografinnen am Lido präsentiert wurden.
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Konfrontation mit gegenwärtigen Lebensrealitäten tänzerisch umzusetzen, das war schon 2015 in der bemerkenswerten und erfolgreichen Produktion „Through the Open Door“ (tanz.at berichtete) die Intention Darrel Toulons, damals künstlerischer Leiter der Tanzkompagnie der Oper Graz. Als Gast in Graz präsentierte er nun ein weiteres Tanzstück zu Autobiographischem rund um das Thema Unterwegs-Sein, Flucht, Suche, Heimat.
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Mit einer vierstündigen Gala erwies Ballettchef Legris seinem Mentor Rudolf Nurejew (1938 bis 1993) erneut die Ehre. Dabei hat er es sich und seinen Tänzern keineswegs leicht gemacht, standen doch kaum (aktuelle) Repertoire-Stücke auf dem Programm. Für den zweiten Teil des Abends wurden sogar Ausschnitte inklusive dem „Schattenakt“ aus „La Bayadère“ einstudiert. Extra Glanzlichter im abwechslungsreichen Ballettbogen brachten Gäste aus München, Paris und Zürich.
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Vom Versuch, der Beschleunigung zu trotzen. Schluss mit der ewigen Hetzerei! Wie oft hat Ceren Oran sich den Ausstieg aus dem Hamsterrad des Alltags vorgenommen. Tatsächlich kürzer zu treten, gelang ihr bislang nicht. Als Tänzerin, Choreografin und Soundpainterin ist sie seit Jahren international in Projekten und mit eigenen Produktionen beschäftigt.
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Grandioses choreografisches Theater in Überlänge. Sie kamen in Scharen in die erhitzte Bergwelt des Aupatals in Friaul: die zahlreichen Fans des für seine außergewöhnlichen Veranstaltungen bekannten Klagenfurter Universitätskulturzentrums „Unikum“ und das lokale Publikum, um die Premiere des als „Revolutionsoper“ angekündigten Stücks von Yulia Izmaylova und Felix Strasser zum Sisyphos-Mythos zu erleben.
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Dem noch Unvollkommenen Raum, dem neugierig Erkundenden Platz zu geben – das (auch) verbirgt sich als Intention hinter der seit 2012 im Projekt „Invisible Drives“ bestehenden Zusammenarbeit der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und der Kunstuniversität Graz. Studierende der beiden Orte begeben sich hierbei auf eine Suche nach Gemeinsamem ihrer jeweiligen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten Tanz und Musik.