Mitten in den syrischen Bürgerkrieg katapultiert „Während ich wartete“ von Omar Abussaada und Mohammad Al Attar: Taym, ein junger Endzwanziger, liegt im Koma, während die Stadt Damaskus sich einem ähnlichen Schicksal nähert. An seinem Krankenbett sitzt Tayms Familie, die mit ihren Traumata und Familiengeheimnissen hadert. Ein Kontrastprogramm und eine Art Kulturvermittlungs-Workshop liefert „Les Robots ne connaissent pas les Blues oder die Entführung aus dem Serail“, das mit einem unorthodoxen Klassik-Elektro-Mix aufwartet.
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Romeo Castellucci hypnotisiert in „Democracy in America“ mit Bildern und Tänzen zu den Anfängen der Demokratie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er zeigt Siedler, die von diffusen religiösen Vorstellungen geprägt sind und glauben, in einem „gelobten Land“ angekommen zu sein. Vielleicht lässt sich daraus das heute aktuelle „America first“ verstehen, aber Bezüge zur Polit-Farce in den USA spart Castellucci aus.
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Im Repertoire seit 1993. 20 Jahre später eine Neufassung. Zwei chronologische Eckpunkte, die Münchner Tanzfans mit John Neumeiers Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ verbinden. Wer in Erinnerungen schwelgen möchte, dem sei die Lektüre der langen Liste hiesiger Hauptinterpreten im Programmheft angeraten. Vor Ort sollte man jedoch vergleichsvorurteilsfrei das unmittelbar ergreifende, körperpräsente Bühnentanzspiel der neuen Besetzung genießen.
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Die Eröffnung. Thermo-bunt – so startet das Festival DANCE dieses Jahr. „Chaleur Humaine“ heißt das intime Miniformat des Kanadiers Stéphane Gladyszewski. Dank ausgetüftelter Wärme-Sensorik lässt er kleine Grüppchen acht Minuten lang über technisch raffiniertes Farbtheater staunen. Seine Leinwand: ein Flower-Power-Paar, das bald wie Chamäleons in Rage schillert.
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Im Urhof 20, dem Zentrum für Performancekunst in Grünbach am Schneeberg wurde die Personale des Allrounders Werner Schulze mit der Ausstellung „Wegmarken“ und der Performance „Kyklos“ zur gleichnamigen Komposition eröffnet. Die Uraufführung der „Musengesänge“ für Holzblasinstrumente wurden von Beatrix von Schrader choreografisch inszeniert. Dieter Puntigam kreierte dazu grafische Muster mit dem interaktiven Tagtool.
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Sie wirken futuristisch, wie von einem anderen Stern. Elf Tänzerinnen und Tänzer des „Ballett of Difference“, der neuen freien Kompanie von Richard Siegal, tanzen die Uraufführung „My Generation“. Ausgestattet vom Designerlabel Chromat mit Objekten mit Schwimmwestencharakter – mal wurde eine Schulter grotesk erweitert, mal ein halber Faltenrock aus Gummischläuchen angedeutet – erinnern die Kostüme an fremde Zivilisationen und Haute Couture gleichermaßen.
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Olga Smirnova, Primaballerina des Moskauer Bolshoi Ballett, gab ihr Debut an der Wiener Staatsoper mit einer exquisiten Darbietung von Odette / Odile in Rudolf Nurejews Inszenierung von „Schwanensee“. Ihr Partner Semyon Chudin, ebenfalls vom Bolshoi, ergänzte die Rolle des Siegfried mit Details, die diese Figur in einem neuen Licht erscheinen ließen.