Ein Märchenballett zum Abschluss einer Ära?! Doch Anna Vita, scheidende Chefin der Tanzsparte am Würzburger Mainfranken Theater, zeigt sich nach wie vor als unbeirrbar. Mit Bartóks Operneinakter „Herzog Blaubarts Burg“ und Strawinskys urgewaltigem „Le Sacre du Printemps“ startete sie vor einigen Monaten in ihre 14. und letzte Spielzeit. Und auch in ihrer pfiffigen „Cinderella“-Neuproduktion lässt sich keine Spur von tänzerischem Kitsch oder melancholischer Sentimentalität finden.
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Zweimal Shakespeare gab es im April im Theater an der Wien: Benjamin Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ und das Opernmedley „Wherefore Love“ von Jugend an der Wien, das sich an den Sommernachtstraum anlehnte. Bei beiden Produktionen stand Puck, der Unheilstifter, im Mittelpunkt der Handlung. Während die Britten-Oper musikalisch vollends, aber szenisch weit weniger überzeugte, zeichnete sich die Regie der Jugendoper erneut durch ihre differenzierte Rollengestaltung aus.
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In der internationalen Tanz-Community werden babylonische Sprachverwirrungen gerne als Kunstgriff eingesetzt. Der österreichische Choreograf Chris Haring geht in seiner neuen Serie „Foreign Tongues“ einen Schritt weiter. Er rückt die Unmöglichkeit der (verbalen) Kommunikation ins Zentrum der choreografischen Recherche. Bei der Uraufführung von „Church of Ignorance“ in der imposanten Architektur der Dominikanerkirche nahm ein Cast von acht TänzerInnen das Publikum auf eine rätselhafte Reise mit.
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Liz King, Mit-Begründerin der zeitgenössischen Tanzes in Österreich, setzt nach wie vor und immer wieder neue Akzente. Zuletzt im Palais Schönborn-Batthyány, wo sie mit ihrer Organisation D.ID – Dance Identity und in Zusammenarbeit mit der Galerie W&K – Wienerroither & Kohlbacher jungen Choreografinnen eine neuen, außergewöhnlichen Spielort eröffnete. Im Rahmen der Ausstellung „Metamorphosis“ von Arotin & Serghei waren works in progress von Eva-Maria Schaller und Katharina Senk zu sehen.
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Savion Glover, Superstar des Stepptanzes seit Kindesbeinen, gestaltete mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich (TON) einen Abend im Festspielhaus St. Pölten. Eine ambitionierte Kooperation, bei der sich die beiden Partner als nur bedingt kompatibel erwiesen. Während Glover als Jazzer und Hoofer brillierte, konnte er im Zusammenspiel mit dem Orchester nur wenig überzeugen. Dem klassischen Klangkörper des TON wiederum fehlte der letzte Kick für den Groove.
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Parcours in die Hölle der Sehnsucht. Auf der Bühne ist er ein Charaktertier. Schon 1986 hat der Würzburger Gerd Lohmeyer sein Lebenszentrum nach München verlegt. Man kennt ihn – von Aufführungen im Metropoltheater, Filmrollen oder von seinem Michael Gerstl aus der BR-Serie „Dahoam is dahoam“. Nebenher probiert er gern Neues aus. So tauchte der versierte Vollblutschauspieler, wohl durch die Sängerin Berta Rieder angesteckt, vor vier Jahren in Stefan Maria Marbs Butohatelier auf.
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Der vierteilige Abend mit Choreografien von George Balanchine („Stravinsky Violin Concerto“ und „Thema und Variationen“), John Neumeier („Bach Suite III“) und Jerome Robbins („The Concert“) ist ganz der Musik verschrieben. Das Orchester unter der Leitung von Kevin Rhodes erwies sich bei diesen abwechslungsreichen Partituren als flexibler Partner der Tänzerinnen.