Mit München verbindet die Choreografin Johanna Richter eine Menge: ihr Abschluss zur zeitgenössischen Bühnentänzerin an der Iwanson International School, das Studium der Theater- und Tanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilans-Universität und seit 1992 ein fester Lehrauftrag an der Otto Falckenberg Schule. Außerdem war sie lange in residence an der Schauburg beschäftigt, wo bis 2017 zuletzt „intimate stranger“ oder „For you my love!“ den Spielplan überlegt sinnreich rockten – in einer für Richter spezifischen Verquickung aus Schauspielerei und Tanz. Dank junger Protagonisten, die beides gut draufhaben.
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Einen unheimlich schönen Moment gibt es in dieser Herbst-Matinee der Münchner Heinz-Bosl-Stiftung für jungen Tänzernachwuchs: Da liegt ein Mädchen am Boden und singt a cappella ein italienisches Schlaflied. Zwar verrät das Programm ihren Namen nicht, aber das finale Stück „UnHeaven“ der Choreografin Martina La Ragione im Münchner Nationaltheater wird dadurch stimmlich ergreifend-famos eröffnet.
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Christopher Wheeldons große Handlungsballette sind wahre Mammutprojekte. Fantasievolle, charmant-witzige Kreationen, die es – allein schon vom Aufwand her in Hinsicht aufs Bühnenambiente oder wegen der hohen Zahl hunderter prächtiger Kostüme – locker mit Film- und Musicalproduktionen aufnehmen können. In letzterem Genre ist der im englischen Yeovil geborene Choreograf längst ebenso zuhause wie auf den Tanzbühnen weltweit. So halten ihn die Endproben für die Broadway-Produktion eines Michael-Jackson-Musicals in New York von der persönlichen Präsenz am Münchner „Cinderella“-Probenprozess sowie dem Besuch der Premiere ab.
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In „Parotia“ spielt die Hauptrolle der Rock. Ein stofflicher Augenschmeichler in wellenförmig aneinander vorbeilaufenden Farben: lila, dunkelrosa, weiß und türkis. Den Saum hat Kostümbildner Josa Marx mit schwerem Gummi auf ca. sieben Kilo Gewicht pro Stück gebracht. So kann der bodenlange, weite Glockenschnitt den Körper des Performers bei entsprechendem Schwung umrahmen wie ein Teller. Eindrucksvolle visuelle Effekte, deren Inspirationsquelle sich zum ägyptischen Volkstanz „Tanoura“ zurückverfolgen lässt.
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Die sechste Ausgabe des in Österreich einzigartigen Tanzfilmfestivals gab innerhalb von drei Tagen Gelegenheit, annähernd 50 ausgewählte Screen Dance-Produktionen zu sehen (für die fünfte Edition im Juni gab es dafür mehr als 300 internationale Einreichungen). Bietet diese Kunstform, die allein im intensiven künstlerischen Zusammenspiel von Tanz und Film entstehen kann, einen Mehrwert gegenüber den beiden tradierten Einzelmedien?
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Nach knapp zwei Stunden Theorie mit anschließend recht prominent besetzter Panel-Diskussion unter der Überschrift „Dance & Uprising“ sowie der äußerst harten Kapitalismuskritik der Philosophin Eva von Redecker, waren im TQW zwei inhaltlich durchaus korrelierende Soloarbeiten zu sehen: „Ayur“ des gebürtige Marokkaner Radouan Mrziga und „Precarious Moves“ des Wieners Michael Turinsky.
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Beim Ballett von Györ steht ein Doppelführung an der Spitze. 2020 wurde der bisherige künstlerische Leiter László Velekei Ballettchef. András Lukács übernahm nach seinem Abgang vom Wiener Staatsballett, wo er als Tänzer wirkte und auch als Choreograf bemerkenswerte Spuren hinterließ, die Rolle des künstlerischen Leiters. Nun brachten Velekei und Lukács einen gemeinsamen Abend auf die Bühne des Nationaltheaters in Györ.