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SchlehweinSie fühlt sich in beiden Welten zu Hause. Im pittoresken Millstatt, in dessen Stift die 52-jährige Choreografin und Wahlkärntnerin Andrea K. Schlehwein seit 2008 erfolgreich eine 400 Quadratmeter große Etage als „ART SPACE stift millstatt“ bespielt, ebenso wie in der Millionenstadt Seoul, wo sie in regelmäßigen Abständen gastiert und lehrt. In Millstatt bietet sie bis Ende Juni 29 Tanztrainings, fünf Workshops und zwei Showings. Zwei Einladungen führen sie auch nach Korea.

Von 12. bis 18. April unterstützt Schlehwein als Teil des Leitungsteams das International Improvisation Dance Festival in Seoul mit Fachbeiträgen, Publikumsgesprächen, Workshops und Performances. Am 22. April eröffnet dann ihre multimediale Arbeit „Invocation“ das International Short Film Festival in der Hafenstadt Busan.

Rund um diese fernöstlichen Highlights das laufende Programm in Millstatt zu betreuen und ihre Neuproduktion vorzubereiten, fordert vollen Einsatz. Allein von Anfang März bis Ende Juni bietet sie und ihr „büro für tanz | theater| produktionen“ drei Residenzen, zwei Showings, eine offene Probe, 29 Tanztrainings, fünf Workshops für Erwachsene sowie neun Fortbildungen für Kinder.

Dieses Jahr baut Schlehwein Möglichkeiten des Austauschs zwischen Kunstschaffenden und Publikum weiter aus. Erstmals bietet sie im Rahmen ihrer Probenarbeit ein morgendliches Tanztraining für Profis, Semiprofessionelle und Tanzaficiandos an, um die tägliche Körperpraxis am eigenen Leib erfahrbar zu machen. Willkommen sind dabei auch Menschen anderer Kunstsparten, die an den Treffen beobachtend, schreibend oder malend teilnehmen können. Neu ist heuer auch das Angebot von „Kids on the move“ für bewegungsbegabte Kinder, das sich zu einem Labor für eine Nachwuchskompanie entwickeln soll.

Durch die Weiterführung der beliebten Residenz-Schiene zieht Schlehwein aus der Verschränkung unterschiedlicher Bedürfnisse einen kreativen Mehrwert für alle. Die Residenz-Künstlerinnen bekommen die nötige Ruhe für ihre Stückentwicklung, unterrichten in Workshops ihre pädagogischen Spezialgebiete und stellen schlussendlich ihre Arbeitsergebnisse in Showings zur Diskussion. Eingeladen werden von Schlehwein aus der Vielzahl von Anfragen jene Menschen, „in deren Konzept eine Dringlichkeit mitschwingt“, so die Choreografin im Interview. Der ästhetische Zugang darf dabei gerne in Kontrast zu ihrer eigenen Arbeit stehen. „Kontrast und Reibung sind mir sehr willkommen“, denn Schlehwein pflegt eine künstlerische Vielfalt im Stift Millstatt.Aurora

Die Showings laufen im Format mit dem sprechenden Titel „in-formell“, welches mit Skizzen in Kommunikation mit dem Publikum tritt. Damit will Schlehwein jenen krisenhaften Moment im Arbeitsprozess fördern, „wo man sich austauschen möchte, obwohl man Angst davor hat, weil alles noch unfertig ist.“ Die Reihe startet am 26. März mit „Let me sleep!“ von Maayan Reiter. Am 14. Mai folgt das Showing „Redfishleg“ von Maria Mavridou und Roman Zotter, ausnahmsweise in Kombination mit dem fertigen, viel gelobten Tanzsolo „Aurora“ von Meytal Blanaru.  

Die Uraufführung der abendfüllenden Neuproduktion mit ihrem Künstlerkollektiv „netzwerk aks“ geht am 22. Juli im Rahmen der Langen Nacht des Tanzes des CCB Center for Choreography Bleiburg/Pliberk über die Bühne. Details werden noch nicht verraten. In jedem Fall soll es um Barriere und Grenzen gehen. Schlehwein selbst lebt ja demnächst wieder eine konstruktive Überschreitung von Grenzen vor, wenn sie im Flieger den Ozean überquert, um aus der ländlichen Idylle Millstatts in den Trubel asiatischer Metropolen einzutauchen.

Nächste Termine: „Kids on the move“ am 11. März und 12. März; Tanztraining mit Maayan Reiter von 15. bis 18. März;  Showing „Let me sleep!“ von Maayan Reiter am 26. März. www.netzwerkaks.wordpress.com

Der Artikel ist ein Originalbeitrag der Kleinen Zeitung am 15. März 2016

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