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lecavalierIm letzten Jahr seiner Intendanz der sommerszene Salzburg hat Michael Stolhofer KünstlerInnen geladen, die das internationale Tanzgeschehen und das Programm seiner szene salzburg nachhaltig geprägt haben. Das Motto des Festivals von 5. bis 15. Juli lautet daher: „zugabe“.

Zur Eröffnung heißt es aber vorerst: „Holen Sie sich Ihr Steuergeld zurück“. Damit tritt die szene salzburg gegen die Ökonomisierung der Kunst auf und zeigt die Subventionsrealität auf. Bei der Eröffnung erhält jede/r Besucher/in den Betrag zurückerstattet, den der/die Durchschnittsösterreicher/in zur Jahresarbeit der szene salzburg an Steuermitteln beiträgt. Dazu wird dann auch noch bei freiem Eintritt ein hochkarätiges Programm geboten, mit der Ikone des kanadischen Tanzes Louise Lecavalier. Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Weggang von La La La Human Steps lässt Lecavalier in den zwei Duetten von „A Few Minutes of Lock“ die großen Zeiten wieder auferstehen. Sie will wachrufen, was in den 80ern und 90ern auf der Bühne geschah und was längst in einen mythischen Glanz getaucht ist. Ein weiterer Teil stellt die Uraufführung der Ko-Kreation So Blue mit dem aus Montréal stammenden Choreographen Benoît Lachambre dar (5. und 6. Juli).

Mit einer Retrospektive lädt die sommerszene von 8. bis 13. Juli zu einer Reise durch das künstlerische Werk des belgischen Regisseurs, Choreographen, Schauspielers und Photographen Wim Vandekeybus. An fünf Abenden werden Höhepunkte Vandekeybus Filmschaffens wie „Blush“ (2005) oder „Monkey Sandwich“ (2011) gezeigt, am sechsten Abend kuratiert er „The Wim Reel“ mit Filmen, die ihn entscheidend inspiriert haben.

Bei freiem Eintritt ist Anne Teresa De Keersmaekers mit „Drumming“ am 6. Juli auf dem Domplatz zu sehen, Meg Stuart und Philip Gehmacher haben sich erneut zur Zusammenarbeit gefunden. Diesmal wird der Videokünstler Vladimir Miller bei der Performance intervenieren (9. und 10. Juli). Chris Haring/Liquid Loft macht mit seinem „Perfect Garden“ am 11. und 12. Juli in Salzburg Station. Dave St-Pierre bringt seine „New Creation“ zur österreichischen Erstaufführung (12. und 13. Juli)

Zwei Jahrzehnte nach der Uraufführung bringt Hubert Lepka im Rahmen der sommerszene dinner / party einmal mehr seine gefeierte Kammermusik „108 EB“ für vier Motoren und Bedienungspersonal zur Aufführung. Für die kompromisslose Tischmusik sorgt Salzburgs Pop-Rock-Eminenz Stootsie. (14.Juli)

Zum Abschluss am 15. Juli liefern Superamas mit „Waterloo – How to party in times of crisis“ eine zeitgenössische Interpretation von Überlebensstrategien. Neben der Preview dieser neuen, von der szene koproduzierten Performance der Superamas sind die amerikanische Countrylegende Tina C. und The Bandaloop mit der Premiere einer Musikperformance zu erleben. Außerdem zu sehen ist eine Installation von Jean-Pierre Leclercq und eine Filmarbeit von Roland Rauschmeier.

Sommerszene 2012 „zugabe“: 5. bis 15. Juli an verschiedenen Spielorten