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MarkowitzOhne Berührungsängste. Er strahlt über das ganze Gesicht. Dem 45-jährigen Guido Markowitz ist die Freude über die Designierung zum Ballettdirektor des Theater Pforzheim ab der Saison 2015/16 ins Gesicht geschrieben. Seit Jahren ist der gebürtige Villacher als Tänzer und Choreograf in Deutschland viel beschäftigt. Zuletzt studierte er die Tanzszenen für die ARD-Vorabendserie „Unter Gaunern“ ein.

Die Erfahrungen aus Fernsehen, Musical, Oper und Theater dürften neben seiner Tätigkeit als Ballett- und Tanztheaterchoreograf den Ausschlag für seine Berufung gegeben haben. Pforzheim – unwesentlich größer als Klagenfurt – weist einen hohen Migrationsanteil in der Bevölkerung auf. Daher möchte Neo-Intendant Thomas Münstermann das Drei-Sparten-Haus bewusst öffnen und vor allem Jugendliche sowie Menschen mit Migrationshintergrund als neue Publikumsschichten gewinnen. Wer könnte dabei ein besserer Mitstreiter sein als Markowitz, ein Künstler ohne Berührungsängste?

Begonnen hat alles mit einem Plakat der Ballettschule Sabine Zechner in Villach. Markowitz war davon dermaßen begeistert, dass er sich – „stur war ich schon immer“ – als damals Zwölfjähriger stante pede in die Schule einschrieb. Seine Lieblingsfächer waren Jazz und Ballett. Nach der Matura studierte er an der renommierten Iwanson-Akademie in München. Weitere wichtige Stationen seiner Karriere waren die Bayrische Staatsoper, das Stadttheater Münster sowie das Staatstheater in Darmstadt, wo er anfangs im Corps de ballet, später als Solist und zuletzt als Choreograf wirkte. Trotz seines Balletthintergrunds bindet Markowitz gerne untypische Tanztechniken in seine Stücke ein. So kooperiert der seit fünf Jahren glücklich verpartnerte Choreograf unter anderem mit Profis der Sportgymnastik, des Parkour und des Hip-Hop.

Am Schauspielhaus Bochum organisierte er kürzlich die Wiederaufnahme des erfolgreichen Tanztheaters „Da-Heim“, welches er gemeinsam mit der Regisseurin Martina von Boxen und Jugendlichen aus betreuten Wohngemeinschaften inszenierte. Verwurzelung, Fortgehen und eine neues Zuhause finden, der Wahlkölner Markowitz kennt sich aus. Kommt er doch selbst gerne auf Besuch nach Kärnten und nützt seine Freizeit um Familienkontakte und Freundschaften zu pflegen. „Wenn man so viel unterwegs ist wie ich, braucht man starke Bande im Hintergrund“, so der Ballettdirektor in spe, der zurzeit die erste Tanz-Audition für seine Kompanie in Pforzheim vorbereitet. Energie tanken in seinem privaten Umfeld wird er für seine zukünftige Aufgabe gut gebrauchen können.

Der Artikel ist ein Originalbeitrag in der Kleinen Zeitung Kärnten vom 13. November

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