Les Ballets C de la B mit einer Choreografie von Kaori Ito, das visuelle Theater von Philippe Genty aus Frankreich, der Australier Shaun Parker mit seinem frechen Ensemble und die israelische L-E-V Company von Sharon Eyal garantieren wieder dynamisch-bewegte Tanztage im Posthof Linz. Zusätzlich zu den internationalen Highlights bietet das Tanztage-Labor ein umfangreiches Programm der heimischen Tanzszene.
Die japanische Choreografin Kaori Ito spielt in Zusammenarbeit mit Les Ballets C de la B aus Belgien „Asobi“ – auf deutsch: Erwachsenenspiele, die - für Ito - vor allem vom Voyeurismus angefacht werden. Ihr erotisches und dekadentes visuelles Theater ist von der zweideutigen Bildersprache des französischen Surrealisten Jean Cocteau beeinflusst. Inspiriert von dessen Zeitgenossen Claude Debussy und Maurice Ravel haben die französischen Komponisten Guillaume Perret und Marybel Dessagnes die Musik zu dieser Choreografie kreiert. Mit dieser sehr körperlichen, sinnlichen und energetischen Arbeit werden die Tanzstage 2014 am 12. März im Posthof eröffnet.
Am 21. März bringt Monika Huemer „Step into a homeless City“ im Rahmen des Tanztage-Labors zur Uraufführung. Sie geht darin der Frage nach dem Verlust bzw. der Suche nach einer (neuen) Heimat nach.
Am 4. April geht es weiter mit Philippe Genty und dem Stück „Ne m’oublie pas“, das – typisch Genty – Elemente des Puppenspiels, des Tanzes, des Sprechtheaters und der Akrobatik vereint. Diese Produktion aus dem Jahr 1992 für das Théâtre de la Ville in Paris wurde auf der ganzen Welt gezeigt. Nun hat sie der 1938 geborene Meister des visuellen Theaters in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Choreografin Mary Underwood wieder aufgenommen und mit zehn StundentInnen der renommierten norwegischen Hochschule Nord-Trondelag einstudiert. Akteure und menschengroße Puppen treffen aufeinander, vermischen sich und sind bald nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Der Komponist René Aubry hat für Gentys märchenhafte Fantasiewelt in nordisch-eisigen Gefilden eine trancehafte, hypnotische Klangatmosphäre geschaffen.
„Happy as Larry“ ist der launige Titel des Stücks der Shaun Parker Company. Das junge Tanzensemble aus Sidney (es wurde 2010 gegründet) besticht durch seine exquisite Bewegungsqualität in einer wilden Mixtur unterschiedlicher Tanzstile und Sportarten. In ihrem Feel-Good-Stück „Happy as Larry“ geht es um das individuelle Glück – zu einem vibrierenden elektro-akustischen Score. Wie alle anderen internationalen Produktionen ist auch diese erstmals in Österreich zu sehen, nämlich am 10. April.
Am 23. April präsentiert sich die israelische Choreografin Sharon Eyal mit ihrer neuen L-E-V Company und ihrer ersten Produktion „House“. Die ehemalige Tänzerin bei Ohad Naharins Batsheva Dance Company hat auf Grundlage seines Gaga-Stils ihre eigene Technik, „New Mutations“, entwickelt. In „House“ wird daraus eine Fusion von Isolationstechnik, scharfen Kanten und geschmeidiger Liquidität zum Sound von Ori Lichtik, die dieser live generiert.
Parallel zu den Tanztagen präsentiert das Tanzhafenfestival von 23. bis 27. April innovative Tanzstücke aus Österreich an verschiedenen „Anlegestellen“ der Stadt Linz. Das Programm vom 26. April findet im Rahmen des Tanztage-Labors im Posthof statt. Dieses beschließt am 30. April Silke Grabinger mit „Versuchsperson 2.0“, für das sich die Tänzerin von internationalen Choreografen Kurzstücke maßschneidern ließ.
Tanztage Linz, 12. April bis 30. April 2014 im Posthof Linz