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Aufatmen EnsembleMit „Aufatmen“, ein Projekt von Arts for Health Austria, wird in Österreich erstmals das Expertenwissen von klassisch ausgebildeten Sänger*innen für ein Atem- und Musikprogamm für Long Covid Betroffene umgesetzt. Das Projekt fußt auf bewährten Strategien der gesangsbasierten Atemtherapie (Singing for Lung Health: SLH) und wurde in Anlehnung an das Projekt „Breathe“ der English National Opera entwickelt. 

„Aufatmen“ verbindet Kunst, Medizin und Musiktherapie. In Form eines sechswöchigen Trainings bietet "Aufatmen" Unterstützung bei Long-Covid-bedingten Atemproblemen und weiteren charakteristischen Symptomen wie Angst, Erschöpfungszuständen oder Stimmungsschwankungen. Ein besonderer Akzent wird auf die Wissensvermittlung und Beratung für Betroffene gesetzt, sodass sie sprichwörtlich wieder aufatmen und sich re-vitalisieren können.Aufatmen NelsenNekhames

Mit speziell für das Projekt konzipierten Multimediainhalten wird der Genesungsprozess zudem durch Musikgenuss, Austausch in der Gruppe und die Möglichkeit zur Selbstreflexion gefördert. An den Videoinhalten wirken unter anderen die Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper bzw. der Volksoper, KS Adrian Eröd, Anna Nekhames, Rebecca Nelsen sowie das Streichquartett Alliance mit. Künstlerische Leiterinnen sind Jennifer Davison und Bea Robein in Zusammenarbeit mit Oliver Graber.

Aufatmen AdrianEroedDie praktische Umsetzung (wöchentliche Sessions mit Atem- und Stimmtraining) findet ausschließlich unter der Anleitung von professionellen Musiktherapeutinnen und Atemcoaches statt. Die ersten Gruppen starten am 21. September 2021. Sie können online und, soweit es die Corona-Situation erlaubt, vor Ort in Wien, besucht werden. Interessierte mit und ohne musikalische Vorkenntnisse können sich ab sofort auf www.aufatmen-austria.eu zur kostenlosen Teilnahme anmelden.

„Jede menschliche Stimme ist einzigartig“, sagt Jennifer Davison. „Wir erforschen die Stimme mit den Teilnehmer:innen auf drei Arten: Erstens, die Stimme aktiv als Musikinstrument durch Singen zu nutzen; zweitens, Musikhören mit Opernausschnitten, gesungen von professionellen Sänger*innen. Und schließlich ermutigen wirdie Teilnehmer*innen, zuzuhören und ihre eigene „innere Stimme“ durch kreatives Zuhören und Reflektieren auszudrücken. Die speziell für das Programm auf der Bühne des Theaters an der Wien gedrehten Video-Ressourcen spiegeln die Übungen der Trainings wider und verbinden das Erleben der Bühnenstimmen mit denen der Aufatmen-Teilnehmer*innen.“Ausatmen RobertOlisaNzekwu c GabrieleSchacherl

„Es ist uns jedoch auch wichtig zu betonen, dass ‚Aufatmen‘ ein Training ist, das keinerlei musikalische Vorkenntnisse benötigt", ergänzt Bea Robein. „Man sollte sich daher auf keinen Fall durch die Idee abhalten lassen, dass bei uns nur gesungen wird! Ganz im Gegenteil sind auch Menschen dazu eingeladen, die bislang überhaupt noch nie in Berührung mit Musik gekommen sind.“

Aufatmen Ensemble2Nach dem 6-wöchigen Training schließt das Projekt im November mit einer Soirée im Cape 10 ab. Dabei werden die beteiligten Künstler*innen gemeinsam mit Teilnehmer*nnen die heilsame Kraft der Musik demonstrieren.

Gleichwohl durch Erfahrungen in England bereits gesicherte Daten zur Effektivität solcher Strategien bei Long Covid vorliegen, wird „Aufatmen“ durch eine klinische Studie begleitet. Diese dokumentiert sowohl Veränderungen in Bezug auf die subjektive Befindlichkeit der Teilnehmer*innen wie auch deren Lungenfunktion. Das Pilotprojekt wird durch ein Forschungsprojekt der IMC Fachhochschule Krems wissenschaftlich begleitet sowie durch Lungenfunktionsuntersuchungen der Therme Wien Med auf ihre medizinischen Wirkung hin evaluiert.

 „Aufatmen“ ist ein gemeinsames Projekt von Arts for Health AustriaLudwig Med und Artwaves.
Infos: www.aufatmen-austria.euwww.artsforhealthaustria.eu