Die Überlegung, ein Vertreter der Wiener Tanzmoderne könne irgendetwas mit dem amerikanischen Postmodern Dance zu tun haben, mag auf den ersten Blick absurd erscheinen. Und doch: Geht man nämlich den Spuren von Hans Wiener (aka Hans Renjeff, Jan Veen) nach – von den Wiener Anfängen, den künstlerischen Haltepunkten des modernen Tänzers in Deutschland und Schanghai bis zu seiner neuen Heimat in den USA –, bewegt man sich bereits in die Richtung der geäußerten These. Vergleicht man dann die rahmenbildenden Gegebenheiten – hier das Wien der Zwanzigerjahre, dort das Boston der Fünfziger und das New York der Sechziger –, ist neben persönlichen Naheverhältnissen verblüffend viel Ähnliches vorzufinden.
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Harry Neufeld ist jener – auch weiterhin unvollständigen – Aufstellung von Wiener Tanzschaffenden zuzuzählen, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden. Die Liste (siehe Wiener Tanzgeschichte „Kränze flechten“) umfasst an die hundertfünfzig Tänzerinnen und Tänzer, Choreografinnen und Choreografen. Die dort Genannten waren entweder jüdischer Herkunft oder politisch Verfolgte. Vielen von ihnen gelang die Flucht, manche konnten in anderen Ländern an ihre Wiener Karriere anschließen, einige von ihnen verloren ihr Leben. Sie alle aber waren Teil der so vibrierenden Tanzszene der Zwischenkriegszeit gewesen.
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Liebe Choreografinnen und Choreografen, folgen Sie doch bitte dem nachstehenden Aufruf! Verlassen Sie einmal ihre bereits erfolgreiche, (allseits) bekannte Komfortzone. Vergessen Sie Aktualität, sie ist morgen ohnedies von gestern! Wenden Sie sich doch einmal anderen Zeiten und konkreten Orten zu! Lassen Sie sich doch – wie man dies gerade im tschechischen Liberec tut – auf märchenhaften Zauber ein, dazu auf „altes“ Handwerk mit seinen Kompositionsstrategien und Bewegungsmaterialien. Versuchen Sie, das Allgemeingültige im Tradierten zu sehen. Die Ballette des tschechischen Komponisten Oskar Nedbal – etwa „Prinzessin Hyazinthe“ – eignen sich hervorragend dafür!
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Letzte Destination der viel reisenden Ingrid Giel war einmal mehr Zürich, genauer der von der Schweizer Chladek-Adeptin Annalies Preisig gestaltete und von drei Generationen ausgeführte Tanzgottesdienst „Anfang und Ende“. Gerade das dabei von Tanz, Ton und Wort gemeinsam getragene Alters- und Zeitübergreifende mochte die „Rhythmikerin“ Ingrid Giel besonders angesprochen haben, waren dies doch Aspekte, die im Mittelpunkt ihres eigenen Wirkens standen. Acht Tage später, am 11. September 2023, starb Ingrid Giel 85-jährig in Wien. Mehr als 50 Jahre war sie als „Künderin“ einer Idee und deren Protagonistin – Rosalia Chladek (1905–1995) – tätig gewesen.
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Der von Lucinda Childs 1992 bei den Salzburger Festspielen für Catherine Malfitano innerhalb von Luc Bondys Inszenierung choreografierte Tanz der Salome in Richard Strauss’ Oper – er ist seit dem 15. September 2023, ausgeführt von Astrid Kessler, in der Rekreation besagter Inszenierung an der Volksoper Wien zu sehen – sowie die vor 113 Jahren von Alexander von Zemlinsky musikalisch geleitete, von Rainer Simons in Szene gesetzte und von Alfred Roller ausgestattete erste Aufführung der „Salome“ an diesem Haus geben Anlass, auf die eigentliche Wiener Erstaufführung dieser Oper zurückzublicken.
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Die Wienbilder, die sich über Jahrhunderte hinweg meist in verklärender Weise sowohl im „Volk“ wie in der „hohen“ Kunst gebildet haben, entsprechen – man weiß es längst – kaum der Realität. Als Ausnahme will man jenes erträumte Wien sehen, das Grete Wiesenthal mit ihren von unbestimmter Sehnsucht getragenen Walzerinterpretationen kreiert hat. Das Verdienst, diesen bittersüßen, schwärmerischen „Mädeltanz“ in die Welt getragen zu haben, fällt, neben Wiesenthal selbst, Toni Birkmeyer zu, an den man sich nicht nur anlässlich seines 50. Todestages im August 2023 erinnert. Dass sein Sohn Michael im Herbst 2023 seinen 80. Geburtstag feiert, rückt einmal mehr die Wiener Tanzdynastie der Birkmeyers in den Blickpunkt.
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Was hat – so könnte man fragen – die Besprechung einer von ukrainischen Künstlern Ende Juni/Anfang Juli 2023 im Europäischen Zentrum der Künste Hellerau/Dresden gegebenen „Lecture-Performance“, die dem Werk der großen polnisch/russischen Choreografin Bronislawa Nijinska galt, in den „Wiener Tanzgeschichten“ zu suchen? Abgesehen davon, dass die Autorin 1974 ihre Dissertation über die Nijinska abgeschlossen hat, lautet die Antwort: Das ursprünglich auf Russisch verfasste theoretische Material, auf dem die Ukrainer auch bauen, wurde wohl zum ersten Mal 1930 in der von der Universal Edition Wien herausgegebenen Zeitschrift „Schrifttanz“ publiziert.
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Wien weist eine Reihe von öffentlichen Verkehrsflächen auf, die nach Persönlichkeiten des Tanzes benannt sind. In Teil I wurden die von 1894 bis 1966 erfolgten Ernennungen behandelt. Teil II stellt nun jene TanzkünstlerInnen vor, deren Namen in den Jahren von 1981 bis 2016 herangezogen wurden. Die Reihenfolge entspricht dem Zeitpunkt der Ernennung. Der Aufbau der einzelnen Besprechungen erfolgt immer in gleicher Weise. Nach Daten und Fakten zur Person wird auf einen oder mehrere gemeinhin weniger beleuchtete Aspekte der jeweiligen Karriere eingegangen.
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Wien weist eine Reihe von öffentlichen Verkehrsflächen auf, die zwischen 1894 und 2016 nach Persönlichkeiten des Tanzes benannt wurden. Es sind dies: eine Promenade, neun Gassen, drei Wege und ein Steig. Diese erfreuliche Tatsache kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass gängigere Bezeichnungen von Verkehrsflächen – Straßen, Plätze oder Alleen – (noch) keinem Tanzschaffenden gewidmet sind. (Vermessen wäre es wohl, sich Abschnitte am Gürtel oder gar am Ring vorzustellen, die dem Andenken an Ausübende der Tanzkunst gewidmet sind.)
- Wiener Tanzgeschichte im Radio
- 22. August 2022: 400. Geburtstag des Wiener Staatsballetts (Teil V)
- 22. August 2022: 400. Geburtstag des Wiener Staatsballetts (Teil IV)
- 22. August 2022: 400. Geburtstag des Wiener Staatsballetts (Teil III)
- 22. August 2022: 400. Geburtstag des Wiener Staatsballetts (Teil II)