Düsteres Finale beim 9. Inklusiven Festival „Grenzgänger“ in München mit dem Tanzstück „Sold!“der Unmute Dance Company aus Kapstadt: Themba Mbuli hat sich mit Horror beschäftigt. Präziser ausgedrückt mit jenem Real-Horror, den deutsche Kolonialherren vor 114 Jahren über Deutsch-Südwestafrika – das heutige Namibia – brachten. Skrupellos wurden einheimische Bevölkerungsgruppen enteignet und ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Bis sich 1904 die Herero, gefolgt von den Nama gegen die Unterdrückung wehrten.
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Eine Artistengruppe, die sich „The Seven Fingers“ nennt, kann doch nur eine ungewöhnliche sein. Und so ist es auch, ist ihr herausragendes Miteinander, das dem variantenreichen Genre des Cirque Nouveau zuzuzählen ist und – bei bereits aller starken Konkurrenz dieser relativ jungen Kunstgattung – weltweit zu den Spitzenprogrammen gehört und immer wieder mit international wichtigen Preisen bedacht wird.
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Bei der Hand genommen und in das fröhliche Reich übermütiger Kindheit, also in eines der problemlosen Leichtigkeit mitgenommen zu werden, dies ist in „A Simple Space“ der Gruppe Gravity & Other Myths zu erleben. Relativ einfach für jeden, der weiß, dass es zur Weihnachtszeit, also dann, wenn Träumen erlaubt ist, „Zirkusgeschichten in Graz“ zu sehen gibt: Traumhaft schön; allerdings „einfach“ ist das auf der Bühne Dargebotene deswegen noch lange nicht.
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Géraud Wielick ist der neue Joseph in der gleichnamigen Legende, die John Neumeier choreografisch inszeniert hat. Der junge Belgier begeisterte am Sonntag mit seinem frischen Zugang zu der Rolle. Für die Partie von Potiphars Weib ist Patrizia Friza, Solistin beim Hamburg Ballett, angereist. Auch in „Verklungene Feste“, der ersten Choreografie des Neumeier-Richard Strauss-Programms (tanz.at berichtete), gab es einige spritzige Debüts. Musikalisch wurde die Matinee von Gerrit Prießnitz makellos geleitet.
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Karl Alfred Schreiner und Münchens freie Tanzszene haben sich im Blick. So kommt es immer wieder vor, dass das Ballettensemble des Gärtnerplatztheaters und sein Direktor öffentliche Räume bei Open-Door- oder anderen Events mit eigenen Ideen in Bewegung versetzen. Der Kreativität und körperlichen Exzentrik fernab vom Repertoirebetrieb freien Lauf zu lassen, scheint die Kompanie zu schätzen.
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Seit 2001 findet jedes Jahr der Fidelio-Wettbwerb der Hugo-Breitner-Gesellschaft zur Förderung junger KünstlerInnen der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien statt (MUK). Die mit 800 € für solistische und 1500 € für Ensembleleistungen dotierten Preise werden in den Sparten Interprettion und Kreation vergeben. Auch heuer gingen vier der sieben Auszeichnungen von „Fidelio.Kreation“ an die Sparte Tanz.
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Es war keine einfache Einladung, die Ballettchef Manuel Legris an Davide Bombana aussprach, als er ihm den Auftrag für „Roméo et Juliette“ gab. Denn nicht die treibende Kraft Prokofjevs, sondern die dramatische Symphonie von Hector Berlioz sollte die musikalische Grundlage bilden, die aus Instrumental- und Gesangsteilen besteht. Bombana integriert die Sänger in das Bühnengeschehen und der großartige Chor der Volksoper Wien unter der Leitung von Thomas Böttcher wird zum Hauptdarsteller.