An Eigenwilligkeit bei Ideen und Umsetzung von performativen Projekten hat es der österreichbasierten Gruppe The Loose Collective um Marta Navaridas und Alexander Deutinger noch nie gefehlt. Im Part II von „On Earth. Feeding, Fighting and Fucking“ würden sie sich auf eine „paläo-ontologische Erkundungsreise“ begeben und dabei „ungeahnte Verwendungsformen für allgegenwärtige Objekte“ sowie „verborgene Emotionen“ entdecken.
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Das Workshop- und Kursangebot für junge Theaterbegeisterte im Grazer TaO!, im Theater am Ortweinplatz, ist seit Jahrzehnten ein buntes und vor allem auch ein immer wieder innovatives. Einige der 2017 erarbeiteten Ergebnisse zeigten die TeilnehmerInnen beim letzten Werkstätten-Festival im Juni dieses Jahres. Eines davon wurde nun als Wiederaufnahme mit etwas geänderter Besetzung nochmals gezeigt.
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Nach längerer Abwesenheit von Wien, ist die Tänzerin, Choreografin, Poetin und Musikerin Loulou Omer mit einer eigenen Produktion zurückgekehrt. In „Hinsichtlich der Frage“ präsentiert sich eine reife und gefestigte Künstlerin, die ihre vielfältigen Fertigkeiten wie in einem babylonischen Verwirrspiel einsetzt. Die Zuseherin versucht in das Geheimnis ihrer Worte, ihres Gesangs, ihrer Musik einzudringen und bleibt doch außen vor, vor einer undurchdringlichen Welt aus Klängen, Worten und Gesten.
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Stephan Herwigs Arme rotieren. Vor seinem Körper und dahinter. Langsam gewinnen sie an Höhe und Umfang, bis schließlich alles oberhalb der Taille zum Pendeln gebracht wird. Allein steht der Tänzer auf der nüchternen Bühne – überragt von zwei übermächtigen Schatten seiner selbst. Drei Mal setzt Herwig in seinem Solo „Three Echoes In Space“ neu an. Wie festgenagelt vom Licht lässt er, den Blick zur Decke, seine Handflächen eine imaginäre Barriere entlangwischen.
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Eine Familienparty mit hohen Erwartungen? Dramaturgisch hatte sich Karl Alfred Schreiner für seine Neuchoreografie des vor 125 Jahren in St. Petersburg uraufgeführten „Nussknacker“ die Geschichte einer Teenagerliebe zurechtgelegt. Seine Klara, am Premierenabend interpretiert von der munter aufgelegten Spanierin Anna Calvo, erwacht am Weihnachtsmorgen in ihrer überdimensionalen Nussschale noch als Kind.
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Gefühlsausbrüche im Zeitraffer. Noch bevor sich der Vorhang im Nationaltheater hebt, überfährt der Sound einer über Gleise ratternden Eisenbahn das Publikum. Christian Spucks schlanke, in ihrer personellen und ästhetischen Vielschichtigkeit recht komplexe Ballettadaption des russischen Weltklassikers „Anna Karenina“ ist seit der Zürcher Uraufführung 2014 rund um den Globus gefragt.
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Die zehntägige Veranstaltung „Intakt“, die heuer zum 2.Mal an unterschiedlichen Aufführungsorten in Graz stattfand, definiert sich im Untertitel als „Inklusives Tanz-, Kultur- und Theaterfestival“. Dahinter steht eine klare Zielsetzung; freilich eine, deren Inhalt noch (?) in keiner Weise selbstverständlich ist: Das Neben- und Miteinander von Menschen jeglicher Herkunft oder Prägung, von Menschen, denen kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen und deren Präsentation ein Anliegen ist.