Ein markerschütternder Schrei lässt die offene Bühne des Festspielhauses und den Zuschauerraum erbeben. Da machen sich eine zottelige, gebückte Kreatur und ein rotes Teufelchen über den leblosen Körper der toten Mutter von Specky Clark her, um ihn ins Jenseits zu zerren. Dieses Ereignis wirft Specky, den Namen verdankt der irische Junge seiner dicken Brille, bereits zu Beginn des Tanztheaters – gleich einem Katapult – in die raue Welt hinaus. Minutenlang versucht der im Kegelschein des Scheinwerferlichts gefangene Knabe, sich dem stürmischen Wind zu widersetzen, der ihn und seinen Koffer im kalten Bühnenlicht, umtost.
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Irritation stellt sich schon ein, bevor die Lichter im Saal ausgehen. Dumpfes Dröhnen und das verstörende Lachen eines mäßig amüsierten Fabelwesens untermalen die erste, märchenhafte Szene: Ein Mann trägt den Kopf eines Ziegenbocks als Maske, in seinen Händen eine Konzertina. Dazu ein blondes Mädchen, wie Alice im Wunderland in weißer Erstkommunionstracht, mit Handschuhen, kniehohen Strümpfen und Lackschuhen. Hinter den beiden Archetypen reihen sich auf Stühlen die maskierten Tänzer:innen der Compagnie auf. Cormac Begleys Konzertina und sein stampfender Fuß geben dann den Rhythmus für den Tanz vor, der bald die Kurve vom Mythischen zum Mondänen kratzt.- Hauptkategorie: Student's Corner
Wenn der Wind Staub aufwirbelt und wir die Umrisse eines Halunken nur schemenhaft sehen. Wenn vor dem Showdown erst das Auge zuckt und dann die Hand zum Revolver: Dann hören wir seine Musik. Marcos Morau und die Kompanie CCN/Aterballetto streuen dem ikonischen Komponisten der Italowestern in „Notte Morricone” Rosen.
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Am 18. Oktober zeigte das Festspielhaus St. Pölten erstmals in Österreich das von Emanuel Gat choreographierte Stück „Freedom Sonata“ zur Musik Beethovens und Kanye Wests. Das Stück, das anlässlich Gats 30-jährigem Jubiläum als Choreograph entstand und im Juli dieses Jahres beim Festival de Marseille Weltpremiere feierte, befasst sich intensiv mit dem Spannungsfeld Freiheit und Individualität in Bezug zu Gemeinsamkeit und Gruppendynamiken.
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Wie kommt eine Gruppe zum Konsens? Das ist im EU-Parlament und basisdemokratischen Food-Coops schon der Knackpunkt. Erst recht schwer ist es für acht Mittelalter-Nerds, die ihre Freizeit einem Verein zur Durchführung historischer Reenactments widmen. Bei der Jahreshauptversammlung des Benevolent and Protective Order navigieren die überengagierten Vereinsmeier den Dschungel an kryptischen Statuten mit Gusto.
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Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich fragt sich, wie es ist, 2023 Sonne zu sein und Leben auf der Erde zu zerstören. Weichzeichnen ist nicht ihre choreografische Sprache. 2010/2011 war sie Artist in Residence im Festspielhaus St. Pölten, nun war sie mit der Uraufführung „Sonne“ zu Gast am Haus.
