Der neue Direktor der Wiener Staatsoper Dominique Meyer wertet mit Ballettchef Manuel Legris das Ballett auf. Nicht nur der Name ist neu.
Es ist ein sympathisches Leading Team, das sich heute in der Wiener Staatsoper präsentiert hat: Direktor Dominique Meyer, Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst und Ballettdirektor Manuel Legris stellten ihre erste Spielzeit 2010/2011 unaufgeregt, sachlich und doch von der Sache begeistert vor.
Der Kaufmännische Geschäftsführer Thomas Platzer stellte für die kommende Saison ein verbessertes Kartenservice bei gleichbleibenden Kartenpreisen in Aussicht.
Die nächste Opernsaison wird mit Paul Hindemiths „Cardillac“ eingeleitet. Ein Zeichen, dass im Haus am Ring „das 20. Jahrhundert mit größter Selbstversändlichkeit Einzug halten muss und wird“ (Welser-Möst). Erstaufführungen gibt es mit der Barockoper „Alcina“ (Händel) und Donizettis „Anna Bolena“.
Das 20. Jahrhundert bestimmt auch die Repertoiregestaltung von Manuel Legris, und hier vor allem die klassische Moderne, etwa im vierteiligen Abend „Juwelen der Neuen Welt“. George Balanchines „Thema und Variationen“ (Wiederaufnahme) und „Rubies“, „Variationen über ein Thema von Haydn“ von Twyla Tharp und „Ther Vertiginous Thrill of Exactitude“ von William Forsythe kommen am 24. Oktober 2010 zur Premiere. Oder in der „Hommage an Jerome Robbins“ mit drei Stücken des amerikanischen Meisters, dessen Werk bisher in Wien nur selten zu sehen war und das man ab 3. Mai 2011 in der Staatsoper besser kennenlernen kann.
„Schritte und Spuren“ hat am 9. Jänner 2011 Premiere und vereint Choreografien von Jiri Kylián, Paul Lightfoot / Sol León, Jiri Bubenicek und Jorma Elo.
Neu im Wiener Repertoire der klassischen Handlungsballette ist „Don Quixote“ in der Choreografie von Rudolf Nurejew (Premiere 28. Februar 2011), dem auch eine Gala am 28. Juni 2011 gewidmet ist. Nurejew war nicht nur eine wichtige Persönlichkeit für die Geschichte des Wiener Balletts, sondern auch Mentor des ehemaligen Etoile des Balletts der Pariser Oper Manuel Legris, der als Wiener Ballettdirektor jedes Jahr eine Hommage an die „Ikone des Balletts des 20. Jahrhunderts“ plant. „Giselle“, „Die Fledermaus“ und „Onegin“ bleiben auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper.
An der Wiener Volksoper wird das Wiener Staatsballett die Choreografie „Marie Antoinette“ von Patrick de Bana, „Le Concours“ von Maurice Béjart und den Abend „Junge Talente des Wiener Staatsballetts“ herausbringen. Im Repertoire bleiben „Max und Moritz“ und „Carmen“.
Strukturell gibt es ebenfalls einige Veränderungen. Aus dem „Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper“ wird nun das „Wiener Staatballett“. Mit Olga Esina und Maria Yakovleva gibt es wieder 1. Solistinnen. Bei den Herren werden die Ernennungen zum 1. Solisten erst folgen. Insgesamt ist Manuel Legris mit seinem Ensemble zufrieden und hat die Verträge der meisten TänzerInnen verlängert. Die Leitung der Ballettschule übernimmt ab Herbst die ehemalige 1. Solistin des Wiener Staatsopernballetts Simona Noja.