Weißer Terror, weiße Bräute. „Experimentell“ murmelt meine Sitznachbarin in den Premierenapplaus hinein, und beim Hinausgehen ein paar Schritte weiter raunt eine Besucherin der anderen zu: „Das war dieser Weiße Terror in Taiwan, steht im Programmheft“. Mei Hong Lins neues Tanzstück „Die Brautschminkerin“ ist von einer Novelle der taiwanesischen Autorin Li Ang inspiriert, die vor dem zeitgenössischen Hintergrund des taiwanesischen „Weißen Terrors“ spielt.
- Hauptkategorie: Kritiken
- Hauptkategorie: Kritiken
Wien hat wieder einmal einen neuen Wettbewerb. Die von der Leiterin der Ballettakademie der Wiener Staatsoper Simona Noja und vom Direktor des Wiener Privatstudios Dance Arts Boris Nebyla ins Leben gerufene Variante, nennt sich, nicht unbescheiden, „European Ballet Grand Prix“. Bei der abschließenden Galavorstellung traten einige Preisträger sowie Gastsolisten der Compagnien aus Bratislava, Split, Brno, Cluj und vom Wiener Staatsballett auf.
- Hauptkategorie: Kritiken
In vielen großen und größeren Städten weltweit ist die intermediale Kunstform Screendance, die es seit den 60er-Jahren gibt, heute erfolgreich vertreten. Die in Graz lebende Tänzerin-Choreografin Valentina Moar hat hier für dieses aufstrebende, universelle Ausdrucksmittel und diese spartenübergreifende visuelle Kunst eine Plattform geschaffen. Das erste sehr erfolgreiche, eintägige Festival im vorigen Jahr wurde nun mit einer zweitägigen Veranstaltung fortgesetzt.
- Hauptkategorie: Kritiken
Es sind besondere Theatererlebnisse, wenn es Interpreten gelingt, ein durchwegs bekanntes Werk neu erlebbar zu machen. So geschehen bei „La fille mal gardée“ mit Natascha Mair als Lise und Davide Dato als Colas. Eine Traumbesetzung für das heitere Ballett von Frederick Ashton. Wie groß derzeit das Reservoir an jungen Talenten beim Wiener Staatsballett ist, davon zeugte auch die zweite Vorstellung in dieser Woche mit Nina Tonoli und Jakob Feyferlik.
- Hauptkategorie: Kritiken
Schwer bewaffnet präsentierte sich das Bayerische Staatsballett gerade noch im Historiendrama „Spartacus“. Hinter den Kulissen brodeln unterdessen längst die Vorbereitungen zur Eröffnung der BallettFestwoche mit Christopher Wheeldons phantasievollem Traumabenteuer „Alice im Wunderland“ (3. April). Ein guter Zeitpunkt, um jene beschaulich-lustige Ballettgeschichte dazwischenzuschieben, die ihre Uraufführung 1789 – zu Beginn der Französischen Revolution – erlebte: „La Fille mal gardée“.
- Hauptkategorie: Kritiken
Helfen oder Nichthelfen? Das ist hier die Frage. Während Michaela ihr kleines Refugium öffnet, um eine 12-köpfige Familien in ihr Wohnzimmer zu lassen, stockt es bei Susanne schon beim guten Willen. Die 100-Quadratmeter-Wohnung ließe sich doch teilen, oder? Man könnte doch auch, oder? Das aktionstheater ensemble nimmt sein – mit dem Nestroypreis-2016 gewürdigtes - „Kein Stück über Syrien“ im Werk X Eldorado wieder auf: mit den göttlichen Panda Pirates als Live-Act und Robert Finster als scharfe Dancing Queen.
- Hauptkategorie: Kritiken
… und das Politische in der Kunst. Die beiden belgischen Stars der zeitgenössischen Tanzszene Alain Platel und Sidi Larbi Cherkaoui gastierten zeitgleich in Wien bzw. St. Pölten. Beide stellten das Thema Gewalt zur Diskussion, ihre ästhetischen Zugänge waren hingegen grundlegend verschieden. Konnten sich Platels intellektuelle Überlegungen diesmal auf der Bühne über weite Strecken nicht übermittelten, schöpfte Cherkaoui aus einem schier unendlichen musikalisch-tänzerischen Fundus.