Look to the Horizon. Ob mega wie im Festspielhaus St.Pölten oder klein und fein wie bei Liz King in Oberwart: unterschiedlichste Events zeigen, dass Community Initiativen überall in Österreich wachsen und zunehmend die „Provinz“ entdecken, manchmal sogar am selben Wochenende. So geschehen im Festspielhaus St. Pölten mit „alles bewegt“ und bei den 8.Burgenländischen Tanztagen im Offenen Haus Oberwart mit Abstecher nach Pinkafeld.
Immer öfter verschwinden dabei die Grenzen zwischen Profis und Amateuren, es zählt das künstlerische Gesamtergebnis. Neugier, Engagement und Kreativität stehen im Vordergrund. Dies passiert fast immer dann, wenn ein Choreograf aus den Darstellern jeweils das ganz Persönliche, das keiner, auch nicht der professionellste Tänzer, imitieren kann, herausholt. Und umgekehrt, Amateure nicht versuchen, sich als Profis zu verkaufen.
Dies gelang sowohl in St. Pölten nach dem Vorbild des Sadler’s Wells Theatre als auch unter Leitung von Liz King im Burgenland. In beiden Fällen trainierten Laien unter Anleitung von Profi-ChoreografInnen ein Jahr lang für einen Auftritt. Und doch waren die Events nicht zu vergleichen, war’s in Niederösterreich nur ein einziger, dafür luxuriös arrangierter Abend, mischte Liz King unter dem Titel „Look to the Horizon“ drei Tage lang Amateure und Profis ohne Hilfsmittel scheinbar aus dem Handgelenk. Waren es auf der riesigen Festspielhausbühne vor allem die Golden Girls und Opas, die unterhielten, schafften dies im OHO ganz unterschiedliche Gruppen. Und Wie! Vor allem der Auftakt war überwältigend, da unerwartet: Die Natürlichkeit fünf südburgenländischer Roma mit ihren Liedern und Volkstänzen muss man angeboren haben. Oder die sympathische Selbstsicherheit der von King betreuten Body Focus Group. Dazu die Kunst köstlicher „Mars Bambies“ und das clowneske Duo Clélia Colonna/Ewa Bankowska mit „No Time for Crescendo“ sowie die grandiose Performance des beeinträchtigten Philosophen und Tänzers Michael Turinsky. Mit vergleichsweise kleinem Budget gelangen hier große künstlerische Ausgewogenheit und intensive Tanzerlebnisse, denen weitere mit SchülerInnen und Arrivierten folgten.
8. Burgenländische Tanztage, Eröffnung 4.Mai 2013, Offenes Haus Oberwart