Mit einer „Bewegungsausstellung“ Einzelner und einer Tanzvorführung Aller feiern Schülerinnen und LehrerInnen der Tanzausbildung „CONdance“ das fünfjährige Jubiläum des erfolgreichen Ausbildungskonzepts. „CONdance“ füllt die Leerstelle zwischen herkömmlichem Tanztraining und dem Unterricht an öffentlichen und privaten Schulen und Universitäten.
Chris Steiner, Leiter des „move on dancecenter“, hat lange Zeit an einem Konzept gearbeitet, um zwischen Tanztraining als Liebhaberei und der üblichen Tanzausbildung mit Schwerpunkt Ballett eine Brücke zu schlagen. Vor fünf Jahren offerierte er im Tanzzentrum „move on“ eine dreijährige Tanz- und Performanceausbildung. Als künstlerischer Leiter unterrichtete der ehemaligen Staatsoperntänzers Christinan Rovny. Nach zwei Jahren war klar, dass das Konzept noch nicht ganz gestimmt hat. Gemeinsam mit einem neuen künstlerischen Leiter, dem gebürtigen Ungarn Àkos Hargitay, analysierte Steiner die Wiener Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten und entwickelte im Team mit den Tänzerinnen Bettina Schäfer und Michaela Hargitay das Konzept von CONdance (Contemporary Dance School Vienna).
Gedacht ist die zweijährige aus aufbauenden Modulen zusammengesetzte Ausbildung für Tänzerinnen und Tänzer, die nicht nur ihre Technik vervollkommnen, sondern auch ihr Grundlagenwissen erweitern und damit die Fähigkeit erlangen wollen, eigenständig zu arbeiten. Dabei wird nicht eine bestimmte Methode gelehrt, sondern an der genauen Wahrnehmung der grundlegenden Bewegungsprinzipien gearbeitet und zugleich einer Verschmelzung verschiedener Stile. Ziel, so Hargitay, ist ein „universeller Tanz“.
Weil sich herausgestellt hat, dass eine dreijährige Ausbildung für StudentInnen, die bereits eine Grundausbildung haben, zu lang ist – „Nach zwei Jahren ist die Luft draußen, sie sind dann nicht mehr motivierbar“, erinnert sich Àkos Hargitay – wurde die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt und dadurch intensiviert. Die Module sind zum Teil in den wöchentlichen Stundenplan integriert, zum Teil werden sie in Intensivwochenkursen abgehalten.
Nicht nur für die Aufnahme in das Trainingslabor von CONdance ist eine Präsentation des Könnens notwendig, geprüft wird auch am Ende des 1. Trainingsjahres. Die Aufnahme in den 2. Jahrgang ist an den erfolgreichen Abschluss des ersten gebunden. Professionelle Tänzerinnen mit Erfahrung können jedoch nach einer Audition sofort in den 2. Jahrgang einsteigen.
Natürlich kommt auch CONdance nicht ohne Balletttraining aus, doch sind die restlichen Module so bunt und vielfältig, wie der zeitgenössische Tanz eben ist. Bewegung ist zwar das Wesen des Tanzes, doch ohne theoretisches Wissen, ohne Kenntnis der Geschichte des Tanzes und seiner unterschiedlichen Richtungen bleiben sie oft zufällig und zusammenhanglos im leeren Raum stehen. Deshalb wird neben zeitgenössischen Körpertechniken, Tanzstilen und Improvisation auch Theorie unterrichtet. In der Körperarbeit werden außerdem die theoretischen wie praktischen Grundlagen von Pilates, Gyrokinesis und Yoga vermittelt (und trainiert).
Besonderen Wert legt der erfahrene Lehrer und Tänzer Hargitay darauf, dass das Team fixer LehrerInnen bei aller Qualifikation nicht in der eigenen Suppe kocht. Deshalb werden immer wieder GastdozentInnen aus dem In- und Ausland engagiert, die zweimal wöchentlich den Unterricht leiten.
Erreicht werden soll mit der neuen Unterrichtsmethode geistige (und körperliche) Flexibilität und auch eine fundierte Vorbereitung auf die Karriere, auf der Bühne oder als Lehrende.
Bei der Abschlusspräsentation im mo.ë – einem von Hargitay entdeckten Ort, der hauptsächlich bildenden KünstlerInnen zur Verfügung steht – betanzen die Studierenden in einem „CONdance: reCYCLE“ sämtliche Räume der ehemaligen Stahlfabrik in der Telemanngasse. Nach der „Movement Exhibition“ wird in der großen Halle eine gemeinsame Choreografie gezeigt.
re-CYCLE: CONdance Abschlusspräsentation, 24., 25. Juni 2011 im mo.ë , Telemanngasse 4/1-3, 1170 Wien,
Audition für Ausbildungsplätze 2011 / 12: 25. Juni, 9 Uhr, move on, Neubaugasse 12–14, 1070 Wien.