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esztersalomon_talesWelch hohen Stellenwert auch der steirische Herbst dem Tanz einräumt, zeigt bereits die Eröffnungsveranstaltung am Samstag, 24. September: Anne Teresa De Keersmaeker / Björn Schmelzer präsentierten mit 19 Tänzern und Sängern „Cesena“, einen Abend, der für das heurige Festival von Avignon kreiert worden ist.

Für „Cesena“ hat De Keersmaeker mit dem Musiker Björn Schmelzer und seinem Ensemble für Alte Musik „Graindelavoix“ zusammen gearbeitet. Von Beginn an sind die Sänger in die Performance eingebunden und erforschen gemeinsam mit den TänzerInnen die Grenzen ihrer Fähigkeiten, immer im Dialog mit einer Musik, die zwar aus einer weit entfernten Welt stammt, doch in ihrer Komplexität und Abstraktion auch heute verstanden wird. „Cesena“ (der Geburtsort mehrerer Päpste am Fuß des Apennin) ist für den Ehrenhof des Papstpalasts in Avignon konzipiert, nach der Uraufführung hat das Team jedoch eine Bühnenfassung erarbeitet, die den diesjährigen steirischen herbst eröffnen wird.

Eszter Salamon beschäftigt sich in ihrem Duo mit Sasa Asentic mit der Frage, ob man seinen eigenen Körper loswerden kann. „Tales of The Bodiless“ imaginiert eine Welt ohne Körper, ohne Materie. In vier Situationen (Welten) wird erzählt, wie Körper sich verlieren können, sich in einen anderen Aggregatzustand, etwa in Schaum oder Moor, verwandeln oder zu buntem Staub zerfallen. Eszter Salamons Begriff von Choreografie ist weit gesteckt, dynamische Kompositionen aus Stimmen Klang, Licht und Raum begleiten die Reise in eine nahezu unvorstellbare Zukunft. In dieser Choreografie wird nicht nur mit dem Kopf gearbeitet, analysiert und hinterfragt, sondern auch gemeinsam mit dem Publikum allen Sinnen gehuldigt und ein traumhaftes Erlebnis beschert.

„Potato Country“ nennt die schwedische Choreografin Gunilla Heilborn ihre Inszenierung einer Gruppe von Menschen, die sich langweilen oder wohlfühlen, die singen oder auf der Gitarre klimpern und nur Eines gemeinsam haben: Sie wollen dazugehören. Heilborn, in ihrer Heimat auch als Filmemacherin bekannt, bietet keine Geschichte an, eher einen von Musik begleiteten Traum, den man nicht nacherzählen kann, dessen Bilder aber lange im Gedächtnis bleiben.

In vielen anderen Vorstellungen verschwimmen die Grenzen zwischen Tanz und Theater, Performance und Installation, passend zum Motto des heurigen herbstes: „Zwei Welten. Reale und irreale Parallelsysteme“ Dieses Motto besser zu verstehen, sich mit dem spannenden Thema intensiver auseinander zu setzen, hilft das Magazin des steierischen herbstes mit „Theorie zur Praxis.

steirischer herbst 2011m vom 23. September bis 16. Oktober. Ein ausführliches Programm wie das Magazin (6 €) wird vom Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. auf Anfrage zugesandt.