Doris Uhlich ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der zeitgenössischen österreichischen Tanzszene avanciert. In einer Werkschau im Brut Wien von 8. bis 19. Februar sollen Entwicklungen und Verbindungslinien zwischen den Performances der letzten fünf Jahre deutlich werden.
Eröffnet wird mit „SPITZE“ (2008), eine Performance für die Doris Uhlich mit 30 Jahren den Spitzentanz erlernte und mit der sie erfolgreich die Normen des klassischen Bühnentanzes unterwanderte. (8. und 10. Februar)
In „mehr als genug“ (2009/10) setzt sie sich körperlich und textlich mit „viel Fleisch und Opulenz“ auseinander. Sie zerpflückt (Schönheits)-Normen, und beschäftigt sich damit, wie Abweichungen von Körper-Normen zum Markenzeichen werden können. (9. –10. Februar)
Gerne arbeitet die Archäologin des Alltags auch mit Laien, wie in einer Weiterführung der Arbeit von „und“ (2007), die die Spuren des Lebens am Körper untersucht. Uhlich bringt am 11. Februar unter dem Titel „und jetzt“ die DarstellerInnen von damals wieder zusammen und testet aus, wohin die Recherchearbeit heute geführt hat.
Einen Blick in ihre eigene Zukunft wirft die Choreografin mit ihrer bei den Wiener Festwochen 2011 uraufgeführten Produktion, bei der ihre Mutter Gertraud Uhlich stellvertretend für sie selbst auf der Bühne steht. „Die Prognose der Tochter ist die Gegenwart der Mutter. Sie zeigt der Tochter, wohin sich ihr Körper bewegt.“
In „Rising Swan“ (2010) „bearbeitet“ Uhlich das Ballett „Der sterbende Schwan“ von 1907, mit dem Anna Pawlowa weltberühmt wurde, mit ihren persönlichen Erinnerungen an Aufbrüche und Untergänge und holt den Schwan ins Leben zurück. (14. und 19. Februar)
Aber nicht nur ein Rückblick von Uhlichs Arbeiten wird gewährt. Alexander Schellow zeigt mit der Installation „Back Ground 01“ einen Ausblick auf die für den Steirischen Herbst entstehende Produktion „Come Back“.
Für all jene, die es nach so viel Augenschmaus in den Beinen juckt, bietet Doris Uhlich Therapie in Form eines offenen Workshop an, in dem jeder eingeladen ist, den ganz persönlichen Pop-Swan in sich zu beleben.
Details und Karten: www.brut-wien.at