Aufforderung zum Tanz an die Bildende Kunst. Jetzt scheint das Vienna International Dance Festival seine Sommerresidenz definitiv gefunden zu haben: Vielfältig, mit bekannten Namen wird es Wiens größte moderne Museen bespielen, also Leopold und mumok und im August auch die Galerie Burggasse 21. Akademie- und Volkstheater, Schauspielhaus, Kasino am Schwarzenbergplatz, Arsenal und Odeon kommen weiterhin zum Einsatz.
Der Trend von Impulstanz geht jedoch eindeutig ganz stark in Richtung außertheatrale Spielstätten. Was andere Festivals, Initiativen und Choreografen längst auch in Österreich für sich entdeckt haben, nämlich sich tänzerisch mit Architektur und bildender Kunst aller Art, darunter auch Museen, einzulassen, zelebriert also auch Impulstanz aus einem luxuriösen Budget. Dafür gibt’s für insgesamt 5,5 Millionen € voraussichtlich so viel an geballtem zeitgenössischem Kunstschaffen zu sehen wie noch nie für „wie wir hoffen, wieder 100.000 Zuschauer“ (O-Ton Karl Regensburger).
Durch das das ganze Festival zieht sich die dichte Vermittlungsschiene, von dem auf fünf Jahre ausgelegten EU-Projekt „Life Long Burning“ mit dem Stipendienprogramm danceWEB über Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene im Arsenal bis zu „Visual Arts X Dance“ (Workshop-Reihe von Tino Sehgal, Louse Höjer und Rio Ruitzinger als Dialog zwischen den jeweiligen Ausstellungen im Leopoldmuseum und mummok), Profi-Research-Projekte und -Residenzen und internationalen Education Projects wie Biblioteca do Corpo, diesmal zum Thema Flüchtlinge.
Die Weltspitze und Stars von morgen treffen sich im Performance Programm, das Marten Spangberg, Ivo Dimchev und Akemi Takeya mit so ungewöhnlichen wie umfangreichen Arbeiten anführen. Die mit dem Goldenen Löwen 2016 der Biennale von Venedig ausgezeichnete Maguy Marin wird Impulstanz mit „BIT“ eröffnen, gefolgt von Anne Teresa de Keersmaeker, Romero&Dimitriou/Rosas mit “Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ und Wim Vandekeybus /Ultima Vez, der wie De Keersmaeker noch zwei weitere Stücke nach Wien bringt. Uraufführungen gibt es unter anderem von Georg Blaschke, Akemi Takeya, P.A.R.T.S, Chris Haring /Liquid Loft. Am meisten neugierig macht allerdings der Start eines neuen Impulstanz-EU-Projekts mit einer „Sehbehindertenfassung“, die Simon Mayer während des Festivals mit seinem Erfolgsstück „Sons of Sissy“ entwickeln wird.
Impulstanz 2016 von 14. Juli bis 14. August