Der Dschungel Wien hat seit dieser Saison eine neue Chefin: Corinne Eckenstein, Regisseurin und Mitbegründerin des Theater Foxfire, folgt in dieser Position Stephan Rabl nach, der das Haus aufgebaut und in den zwölf Jahren seines Wirkens zu einer der ersten Adressen für Kinder und Jugendtheater gemacht hat. Die neue Saison wird am 23. und 24. September mit einem spannenden Programm im und um die Dschungel-Theaterräumlichkeiten eröffnet.
„Stürmische Zeiten brauchen ein mutiges Theater“ lautet das Motto der ersten Eckenstein-Saison im Dschungel Wien. Dafür hat sie KünstlerInnen aus über 20 Nationen, die in Wien leben und arbeiten, in ihre erste Spielplanung mit den Schwerpunkten „Junge Frauen“ und „Identität“ aufgenommen.
Vielleicht mehr als bisher will Eckenstein die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen: „Dschungel WIEN soll eine authentische und mutige Plattform für die Sichtweisen, Blickwinkel, Lebensrealitäten und Interessen der Kindern und Jugendlichen unserer Zeit sein und als ihr Sprachrohr fungieren. Junge Menschen sollen angeregt werden, über die Gesellschaft, in der sie leben, zu reflektieren, Wünsche, Ängste und Visionen zu äußern und zu thematisieren, aber auch zu provozieren und daraus ihre eigene Utopien zu entwerfen. Ein Platz, an dem über Inhalte diskutiert, ausgetauscht und gestritten wird und daraus eigene Kunstprojekte entwickelt werden“, schreibt sie im Pressetext. Es geht also auch um mehr kreative Partizipation der Kids. Dafür wird die ganzjährige „Theaterwild:Werkstatt“ für TeilnehmerInnen von 8 bis 22 Jahren eingerichtet, die am Ende der Saison mit einer Aufführung endet. Ein vielfältiges Mitmach-Angebot gibt es für die Altersgruppe 16+.
Auch der Besuch von Kindern zu den Aufführungen soll gefördert werden. Um finanziell Benachteiligten zu helfen werden Kulturpaten gesucht. Das erste Fundraising-Event dafür ist „Meine Nöstlinger“ am 16. Oktober.
Eckenstein will auch den Spielplan schmaler halten als ihr Vorgänger, bringt es aber 2016/17 dennoch auf 50 Produktionen (mit 30 Premieren) und 470 Vorstellungen für Publikum von 0-20 Jahren. Obwohl sie „als Choreografin“ ihre Affinität zu Tanz und Tanztheater bekräftigt, sind davon lediglich zwei bis drei Tanzproduktionen mit Profis und Laien pro Saison geplant. Denn, so Eckenstein: „Gerade im Bezug auf das jugendliche Publikum besteht für diese Sparte Vermittlungsbedarf aufgrund einer gewissen Skepsis gegenüber Tanz im Allgemeinen.“
Umfangreich, aber doch klar gegliedert, gestaltet sich auch das Eröffnungsprogramm, das am 23. September startet: mit „Quartier 2030 – Die Stadt sind wir“, einem Performance Parcours im Museumsquartier in der Regie von Claudia Seigmann (ab 13). Anschließend kommt „Running Wild“ (ab 10) mit sechs DarstellerInnen zwischen 11 und 14 Jahren und den TänzerInnen Maartje Pasman und Futurelove Sibanda in der Regie von Corinne Eckenstein herself zur Premiere. Am 24. wird „Die Wetterküche“ von Lottaleben für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren wieder aufgenommen. Am 23. September klingt der Abend mit dem Konzert „An Evening with the Boys“ aus, tags darauf musiziert die Grrrlband SCHAPKA, jeweils gefolgt von einer DJ-Line.
„Dschungel Wien goes Außenbezirke“ startet ab 28. September mit „Genesis Park“, einer begehbaren Installation mit Performance der Makemake Produktionen im F23 - Zentrum für soziale, kommunikative und kulturelle Impulse in 1230 Wien (für Kinder ab 10).
Und bis zur Eröffnung soll auch die Homepage von Dschungel Wien im neuen Design online sein, wo man sich aber jetzt bereits den Spielplan für September/Oktober ansehen kann.
Dschungel Wien, Saisoneröffnung 23. und 24. September