Am 22. Mai wird die Foundation Dance & Creative Wellness im Europäischen Parlament ihre Arbeit vorstellen. Die Direktoren der privaten Stiftung Clare Guss-West, Andrew Greenwood und Eldridge Labinjo haben ein Paket vorbereitet, um über das Potenzial künstlerischer Interventionen im Gesundheitsbereich umfassend zu informieren: mit Keynote-Speakers aus den Bereichen Tanz, Medizin und Gesundheitsökonomie.
Die Europäischen Labour-Abgeordneten Clare Moody und Julie Ward haben die Dance & Creative Wellness Foundation zu dieser Präsentation eingeladen, da mittlerweile immer mehr Studien Hinweise dafür liefern, dass Tanzen nicht nur die physische, sondern auch die geistige Gesundheit fördert. „Im Europäischen Parlament ist Innovation im Gesundheitsbereich ein großes Thema. Und da wir genau da ansetzen, haben sie Interesse an unserer Arbeit“, sagt Andrew Greenwood, der auch bereits wiederholt in Wien seine Methode Switch2Move unterrichtete.
Seit ihrer Gründung vor drei Jahren unterstützt die Stiftung Tanzinterventionen bzw. das Training von Tänzern in dem Bereich. Das Ziel ist es durch effektive und kreative Ansätze die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden zu fördern. Solche Angebote sind vor allem auch präventiv wirkungsvoll, und können helfen, eine Reihe spezialisierter medizinischer Behandlungen im neuronalen und psychischen Bereich zu verringern.
“Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Stress, Depressionen und Burnout immer häufiger Arbeitsausfälle bedingen und psychische Krankheiten rapide zunehmen. Das ist nicht nur ein Gesundheits- sondern auch ein ökonomischer Faktor, was natürlich ein wichtiges Argument ist. Wir werden uns in dieser Session im Europäischen Parlament daher auf die psychische Gesundheit konzentrieren.“ Daher heißt die Veranstaltung auch: „Moving towards Mental Wellbeing. Uniting Culture and Health.“
Überrascht zeigte sich Andrew Greenwood, dass statt der 10 Minuten, mit denen das Team für die Präsentation gerechnet hatte, zwei Stunden anberaumt wurden. Daher werden neben dem Direktionsteam auch die klinischen Psychologen Begoñia San José aus Frankreich und Dr. Andrew McWilliams aus Großbritannien zum Thema referieren. Tim Joss (GB), dem Gründer und Leiter von Aesop - Arts Enterprise for a Social Purpose und Professor Annabelle Couillandre (Fr) von der Université Paris Nanterre werden ihrerseits über die neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet Auskunft geben. Andrew wird die TeilnehmerInnen in Bewegung bringen „damit sie selbst die Erfahrung machen können“. In der abschließenden Podiumsdiskussion sollen Anregungen für einen europaweiten Aktionsplan besprochen werden.
Clare Guss-West, Andrew Greenwood und Eldridge Labinjo hoffen mit ihrem Besuch in Brüssel, „eine Advocacy Coalition mit den Parlamentariern zu schmieden, die sich regelmäßig trifft und die Möglichkeit eröffnet mit unterschiedlichen Akteuren im Sektor über kreative Wellness zu sprechen“, sagt Greenwood. Bei diesen Treffen sollten auch Menschen mit MS oder Parkinson eingeladen werden, die über ihre Erfahrungen mit Tanz berichten, “denn es ist enscheidend, die Auswirkungen und persönlichen Geschichten von den Betroffenen zu hören. Wir gehen nicht ins europäische Parlament um finanzielle Unterstützung zu bekommen, aber hoffentlich können wir für unsere Vision eine Lobby finden.“
Nähere Infos auf der Homepage von Dance and Creative Wellness.