in den Cocktail von traditionellen und neuen Tanzformen beim Workshop-Programm des Südtiroler Tanzfestivals hat die künstlerische Leiterin Sharon Booth einige Spezialitäten gemischt, die DebütantInnen, Kinder, Jugendliche und SeniorInnen ebenso ansprechen werden wie Profis. Dazu kommt von 12. bis 28. Juli ein überaus dichtes Performanceprogramm mit 35 Aufführungen in Theatern und diversen Outdoor Locations.
Die Stile der 1920er und 30er Jahre sind wieder en vogue. Benjamin Cook hat sich ganz dem Retro-Trend verschrieben und verspricht den TeilnehmerInnen seiner Lindy Hop und Charleston-Kurse „a swinging good time“. Mit Avalon Rathgeb kann man sich wiederum ganz den Stepprhythmen der Hoofers hingeben.
Die Kurse der Somatic Movement Researchers Malcolm Manning (Contact/Improvisation, Feldenkrais) sind mit dem Attribut „Inclusive“ ausgewiesen, da sie den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Teilnehmer, unabhängig von Beeinträchtigungen oder Fähigkeiten, besonders gerecht werden. Die Golden Age-Kurse werden in diesem Jahr wieder von Sam Watson und Fabiana Pastorini geleitet.
Auch für die kleinsten TänzerInnen ist mit sechs Paketen Abwechslung angesagt. Sharon Booth und Fabiana Pastorini tanzen Modern mit den 11 bis 14-jährigen. Bettina Süß unterrichtet erstmals Creative Ballet und wird zusammen mit Ulla Wenzel das Pädagogenseminar bestreiten.
Am anderen Ende der Skala wenden sich die Repertoire-Kurse an fortgeschrittene TänzerInnen. Eric Beauchesne wird Material von Crystal Pite einstudieren. Alex Frei wird den Bob Fosse Style und Ian Robinson Ohad Naharins choreografische Handschrift vermitteln. Alle drei Dozenten werden den Stilen entsprechende, einführende Kurse in Improvisation (Beauchesne), Modern Horton (Frei) und Gaga (Robinson) halten.
Die ehemalige künstlerische Leiterin des Kursprogramms (und Redakteurin von tanz.at) Edith Wolf Perez kommt dieses Jahr als Dozentin nach Bozen. Sie wird ihre Leidenschaft für den Tanz in einer interaktiven Schreibwerkstatt mit den TeilnehmerInnen teilen und Tipps für das Schreiben über diese flüchtige Kunstform geben, sei es für Medien oder für die Präsentation der eigenen Arbeit.
Die neuen Akzente und LehrerInnen sind in ein Team beliebter und langjähriger DozentInnen wie Jennifer Mann, Anne Marie Porras, Nina Kripas, Natalia Viñas Roig oder Karen Henry, um hier nur einige zu nennen, eingebettet.
Renommierte Vertreter der internationalen, zeitgenössischen Tanzwelt sind im Bozener Stadttheater zu sehen: Bill T. Jones, Michael Clark, Helena Waldmann und Boris Charmatz. Das Ensemble von Eric Gauthier im Theaterhaus Stuttgart beginnt in diesen Sommer eine dreijährige Zusammenarbeit mit dem Bozener Festival als associated company. In einem vierteiligen Programm zeigt sie für die Compagnie kreierte Choreografien von Marco Goecke, Virginie Brunelle und Eric Gauthier sowie das Kultstück „Minus 16“ von Ohad Naharin.
Im kleineren Studiotheater wird die Satire auf den Paartanz von Eric Gauthier „Ballet 102“ aufgeführt. Dort sind auch Werke der Katalanin Lali Ayguadé, der serbisch-niederländischen Choreografin Dunja Jocic sowie der italienischen Künstler Roberto Zappalà, Alessandro Sciarroni und Michele Di Stefano zu sehen. Auch die Ergebnisse der choreografischen Werkstätten „DanceWorks“ im Rahmen des Workshop-Programms, diesmal unter der Leitung von Tamara McLorg (Community Dance) und Juan Carlos Lérida (Flamenco), sind dort am Ende der ersten Workshopwoche zu sehen.
Michele Di Stefano unterstützt in diesem Jahr auch den künstlerischen Leiter des Performance-Festivals Emanuele Masi, als Gastkurator von Outdoor und site specific Events, die den Tanz an unterschiedliche Orte der Stadt bringen, ins Museion, in ein Hotel oder in die Parks.
Bei diesem Treffen der vielfältigen internationalen Dance Tribes wird Bozen zweifellos auch im heurigen Sommer nicht nur rocken sondern auch swingen.
Tanz Bozen, 12. bis 28. Juli 2018. Infos, Anmeldung und Karten auf www.tanzbozen.it