Mit dem Herzen zu sehen hat schon der kleine Prinz bzw. sein Autor Antoine de Saint-Exupéry empfohlen. Mit dem Herzen hören und auf das Herz zu hören – darauf macht der Herzchirurg Friedl aufmerksam. Schliesslich hat das Herz Ohren – denn aus der anatomischen Form hat sich unsere vereinfachte Herzdarstellung wohl ergeben.
Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite beschwingt: mein Geist erfuhr Neues über das Organ, mein Wissen vertiefte sich; meine Seele erfreute sich an der herzlichen Hinwendung zu Gefühlen (nie wurde der Autor gefühlsduselig) – ich hörte mein Herz. Die Lektüre regte an, das eigene Verhalten neu auszutarieren, im Alltag innezuhalten und auf umfassende Weise dem Herzen zu lauschen: wie ist der Bezug zum Atem? Zum Gehen? Zum Ruhen?
Ganz neu erschloss sich mir das Sanskritwort für die Herzregion: Anahata – „ein Klang, der aus der Stille kommt. Es ist ein unendlich leises erstes Bumm.“ (S. 133) „Mein Herz, aber auch mein Gehirn beantworteten das OM, diesen Ruf, so schien mir, sie gingen in Resonanz“, schreibt der Naturwissenschaftler auf S. 104. Dieses Zusammensein von Herz und Hirn, von Körper und Geist macht das Buch so lesenswert, liebenswürdig: alles gehört zusammen, Intellekt und Innigkeit vertragen sich aufs Beste miteinander.
Dr. Reinhard Friedl (mit Shirley Michaela Seul) „Der Takt des Lebens – Warum das Herz unser wichtigstes Sinnesorgan ist“, Goldmann Verlag/Random House, München 2019, 317 Seiten
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Der Takt des Lebens – Warum das Herz unser wichtigstes Sinnesorgan ist