Wie gut, dass es das L.E.O. bereits gibt, denn sonst müsste man es dringend erfinden. Immer wieder auf das Neue. Im kleinsten Opernhaus Wiens genießt man unbehelligt von Theater- und Regiemoden und anstrengenden Performances wunderbar-schrullig-schräge Abende mit all den großen Werken des Kanons in kleiner Besetzung, aber mit Verve. Oder mit Operetten und Wiener Flair. Das neue Programm „G’schichtln aus dem Wienerwald“ lässt den Jahresregenten Johann Strauss auf Jaques Offenbach und Johann Nestroy treffen, unter anderen. Ein perlender Abend, leicht wie ein Sommerspritzer.
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Theater L.E.O.: G’schichtln aus dem Wienerwald
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Apropos „Tannhäuser“ – Pariser Fassung
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Hat man die Absicht, sich dem „Venusberg-Bacchanal“ in „Tannhäuser“ (Paris 1861) aus balletthistorischer Sicht zu nähern, sieht man sich unversehens einer vielarmigen Hydra gegenüber. Jeder Arm des Monsters vertritt eine der so verschieden ausgerichteten Interessensgruppen in Sachen des Komponisten Richard Wagner. Hat man sich einmal mit einiger Mühe zwischen Skylla und Charybdis der Sachlage – um eine weitere Metapher der griechischen Mythologie zu bemühen – durchgekämpft, kommt man zu der doch überraschenden Erkenntnis: Nicht nur haben sich fast alle namhaften ChoreografInnen mit dieser Ballettszene auseinandergesetzt, deren Aneinanderreihung ergibt auch ein Panorama der so verschiedenen ästhetischen und stilistischen Tanzrichtungen von mehr als 160 Jahren!
Florentina Holzinger: "A Year without Summer"
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Nach Splattermovies, expressionistischem Tanz, Zirkus, Ballett und Oper hat nun das Genre Musical Florentina Holzingers Interesse geweckt. So wird in „A Year without Summer“ gesungen und getanzt, aber natürlich auch geliebt, gekotzt, geblutet, mehr oder weniger bekleidet. Eine typische Holzinger-Maschinentheater-Revue als feministisch-queere Melange aus Sigmund Freud, Frankensteins Monster und Krankenhaus-Albträumen.
Viertelfestival NÖ: “Proximity” Editta Braun Company
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Eine luxuriöse und sehr spezielle Performance bot das Viertelfestival im niederösterreichischen Mostviertel. Die Editta Braun Company zeigte dort “Proximity”, eine Live-Installation mit drei Tänzer*innen für ein sechsköpfiges Publikum. Bemerkenswert nicht nur für einen Ort wie Traismauer, wo die Fine Art Galerie sich auf dieses exklusive Format einließ.
subsTanz: Floor 21
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Immer wieder überrascht das neueste Programmangebot von subsTanz mit inhaltlich wie formal weitgehend ganz Anderem. Auch bei dieser Premiere gelingt es dem künstlerischen Leiter der Grazer Kompanie für zeitgenössischen Tanz, Xianghui Zeng, verantwortlich für Konzept und Choreografie dieser Produktion, mit seinen Tänzern bislang wenig erprobte Wege zu erkunden. Und dies ist nicht nur mutig, sondern lässt vor allem auch alle Beteiligten am Neuen wachsen.
Wiener Staatsballett: "Kreationen"
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Mit der letzten Premiere seiner Direktionszeit beim Wiener Staatsballett öffnete Marin Schläpfer den Vorhang für die nächste Choreografengeneration, die in “Kreationen” ihr Wien-Debut geben. Alessandra Corti arbeitete mit den Tänzer*innen der Volksoper an ihrer Kreation “Aerea”, während Louis Stiens zur spezielle kreierten Komposition von Lisa Steich Tänzer*innen der Staatsoper ins bedrohliche “High” führte. In “M to M”, einer Hommage an den scheidenden Chef, ließ Martin Chaix Max Bruchs 1. Violinkonzert verkörpern und führte damit den Abend und Schläpfers Wiener Zeit zu einem lustvollen Ende.