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Oliveira icon In der beeindruckenden Kulisse der Felsenreitschule inszenierte Reginaldo Oliveira, der neue Ballettchef des Salzburger Landestheaters sein Ballett „Medea – Der Fall M.“ und Strawinskys „Oedipus Rex“ im Rahmen des Theaterspektakels „Dionysien“. Mit diesem Zusammenspiel der einzelnen Sparten hat der Salzburger Intendant und Regisseur Carl Philip von Maldeghem ein gleichermaßen innovatives wie unterhaltsames Format geschaffen.

Das vierstündige Spektakel entstand in Anlehnung an die großen Theaterfeste der griechischen Antike und beginnt mit der Schauspielfassung des „Prometheus“. Christoph Wieschke in der Rolle des Prometheus, gekettet an den Fels des kaukasischen Gebirges.

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Minimalistisch und karg mutet das Bühnenbild von Stefanie Seitz an, in dem sich die Schauspieler, Tänzer und Sänger in der gigantischen Naturkulisse der Felsenreitbühne bewegen. Dunkler Fels, tiefe Schatten und graues Metall dominieren und schaffen den angemessenen Raum für ein Musiktheater in dem Ballett, Oper, Schauspiel und Komödie eine überaus gelungene Kombination eingehen. Chor der Okeaniden: Britta Bayer

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Seinen Einstand am Landestheater Salzburg gibt Reginaldo Oliveira mit seinem preisgekröntes Ballett „Medea – Der Fall M.“ seiner ersten Auftragsarbeit für  das Staatsballett Karlsruhe. An der Seite von Flavio Salamanca überzeugt die brasilianische Primaballerina Márcia Jaqueline in der weiblichen Hauptrolle mit ihrer Darstellung der aus Eifersucht und verschmähter Liebe mordenden Medea.

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Nicht zuletzt der gekonnten Lichtführung eines Geriet Jurda, verdankt die Aufführung ihre Bilder, die emotional berühren und die Tänzer stets ins rechte Licht setzt. Tänzer: Naila Fiol und Lucas Leonardo.

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Anbiederung und Ablehnung, Hoffnungslosigkeit und verzweifelte Hingabe, die Choreografie Oliveiras spürt den tief empfundenen Gefühlen der Protagonisten feinfühlig nach und überträgt sie in eine tänzerische Form die das Publikum teilhaben lässt am Leid der Figuren. Márcia Jaqueline und ihr Partner Flavio Salamanka zeigen tänzerische Perfektion.

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Mit Strawinskys Opernoratorium Oedipus Rex bringt das Landestheater Salzburg das ganz große Theater auf die Bühne der Felsenreitschule, die gerade für ein derartiges Spektakel als idealer Ort erscheint.

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In einer dramatischen Handlung, in der ein vom Schicksal getriebener Ödipus erst seinen Vater tötet um darauf seine eigene Mutter zu heiraten interagieren Oper, Schauspiel und Tanz in einer   monumental angelegten Choreografie. Roman Payer als Ödipus.

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Die von Stefanie Seitz für die Tänzer individuell entworfenen Kostüme unterstreichen die dramatisch inszenierten Bilder und bringen gleichsam die Tänzer des Ensembles zur Geltung. James Moellenhoff als Teiresias.

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Chor und Extrachor des Salzburger Landestheaters (Choreinstudierung: Stefan Müller), sind bewegter Teil in der Choreografie von Reginaldo Oliveira. Mit sichtbarer Hingabe und Begeisterung  widmen sich die Sänger ihrer erweiterten Aufgabe und werden so Teil einer Handlung, die im Zusammenwirkung mit den Tänzern und Solisten dramatische Bilder schafft.

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Das Ballettensemble des Landestheaters Salzburg setzt die komplex und kreativ angelegte Choreografie Oliveiras auf hohem tänzerischen Niveau um. Im Vordergrund Márcia Jaqueline und Lucas Leonardo, im Hintergrund Naila Fiol und Flavio Salamanka.

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In der Manier eines Filmregisseurs inszeniert Reginaldo Oliveira eindrucksvolle Szenen und Bilder. Man darf gespannt sein auf die weitere Zusammenarbeit dieses jungen, visionären Choreografen mit diesem erstklassig agierenden Ensemble.

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Wie bereits zur Zeit der Dionysien des antiken Griechenlands üblich, bildet eine Komödie den heiteren Schluß, nach drei an einem Tage dargebotenen Tragödien. In Kate Watsons befreiend witziger Choreografie zu Aristophanes „Der Frieden“, macht sich der Schweinehirt Trygaios auf dem Rücken eines (VW) Mistkäfers auf, um im Olymp die Göttin des Friedens zu befreien. Tim Oberließen als Trygaios und Sascha Oskar Weis als Hermes

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“Dionysien” des Salzburger Landestheaters hatte am 25. Oktober 2017 in der Felsenreitschule Premiere. Weitere Vorstellungen am 11., 14., 18. und 21. November 2017.

Sämtliche Fotos: Ingo Schäfer

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