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livingroom2Mit seinen Formaten, die sich mit der urbanen Architektur auseinandersetzen, sie beleben und durch performative Interventionen kurzfristig verändern, wurde er zu einem der gefragtesten und erfolgreichsten Choreografen Österreichs. Doch hierzulande sind seine Arbeiten eher selten zu sehen. Nun haben Willi Dorner und die Fotografin Lisa Rastl in Kooperation mit dem Verein „Mitten in Favoriten“ eine erweiterte Form des Projekts „Living Room“ im Sonnwendviertel entwickelt, das am 18. und 19. September zu besichtigen ist.

„’Living Room’ geht über die Bedeutung des englischen 'living room', Wohnzimmer, hinaus. Es versteht das Wort „living“ im Sinne von lebendig, lebendiger Raum, den Raum beleben, benützen und erfassen. ’Living Room’ thematisiert Wohnraum, Innenraum und das Außen, das Stadtviertel, in dem die Wohnräume sich befinden. Es öffnet Wohnräume und macht ein Stadtviertel zugänglich“, sagt Willi Dorner. Und meint das durchaus buchstäblich. Denn für das Projekt stellen sechs Bewohner des Viertels ihre Wohnungen als Fotostudios und Ausstellungsräume zur Verfügung.

Das Projekt, das zwischen privatem Innenraum und öffentlichen Außenraum oszilliert, verbindet auch das alte mit dem neuen Sonnwend-Viertel, das hinter dem neuen Hauptbahnhof entsteht.livingroom3

Die Fotografin Lisa Rastl (deren großartige Fotos im letzen Jahr im Buch „Bodies in Urban Spaces“ veröffentlicht wurden) hat die Körperskulpturen, die Willi Dorner mit den Performern in den Privaträumen sowie im Hotel Zeitgeist inszeniert hat, fotografiert. Die Fotos, die ungewohnte und witzige Perspektiven auf ein vertrautes Ambiente eröffnen, sind in den Wohnungen an den beiden Besuchertagen zugänglich.

Auf dem Weg von einer Wohnung zur anderen wird der Besucher auf kurze Choreografien auf Plätzen und in Parks stoßen, die von den 18 Performern – neben der choreografischen Assistentin Esther Steinkogler wirken Studierende der Konservatorium Wien Privatuniversität, des Performing Centers und der Sunrise Studios mit – mehrmals wiederholt werden. „Die Fotos abgehängt oder hingestellt in den gewohnten Sinnzusammenhang der Wohnungen sind gleichsam Hinweis und Erinnerung. Die Liveinterventionen passieren auf dem Weg zwischen den Wohnungen“, erklärt Dorner. „Die Menschen auf den Fotos der Innenräume sind in Farbe inszeniert und die Performer in den Außenräumen zeigen sich in Schwarz und Weiß, sie verweisen auf Anonymität und Uniformität. Der Ort des Privaten und das Außen der Öffentlichkeit werden so in ihrer Gegensätzlichkeit dargestellt.“

Jeder Besucher kann sich seine Route ganz individuell zusammenstellen. Während der Öffnungszeiten der „Ausstellungsräume“ bekommt man eine Karte mit den Stationen im Stadtteilbüro Sonnwendviertel, die einem bei der Entdeckungsreise des neuen beziehungsweise alten Distrikts den Weg weist.

Cie Willi Dorner: „Living Room“ am Freitag, 18. September von 16 bis 20 Uhr und Samstag, 19. September 14 bis 18 Uhr. Infopoint: Stadtteilbüro Sonnwendviertel GBstern 10, Landgutgasse 2-4 Lokal A, 1100 Wien

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