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SuperspiderSeit der Kreation vor 37 Jahren durch das Kollektiv Vorgänge hat eines seiner Mitglieder, die Salzburger Choreografin Editta Braun, die fremdartigen Wesen aus „LUVOS“ mehrmals neu inszeniert. Nun hat sie sich mit ihnen erneut auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist der Kurzfilm „LUVOS migration“, der am 22. November in DAS KINO Salzburg samt einem Making Of und einer Dokumentation („What the hell is Luvos?“) Premiere haben wird.

Nachhaltigkeit ist nicht gerade eine Tugend zeitgenössischen Tanzschaffens. Produktionen werden meist für eine Spielperiode kreiert, manchmal kommen sie über die Premiere und einige Folgevorstellungen nicht hinaus. Repertoirebildung ist strukturell und finanziell meist gar nicht möglich. Die Internationalisierung der österreichischer Tanzszene hat die Situation zwar graduell verbessert, doch die lange Lebensdauer von LUVOS hat Klassiker-Qualität. Auslöser war auch hier die internationale Anerkennung, die zum generationenübergreifenden Bestand geführt hat. Denn 1985 wurde diese Illusion eines fremden Universums, kreiert durch die entpersonalisierten Tänzerinnenkörper, beim damals bedeutendsten Choreografie-Wettbewerbs in Bagnolet, Frankreich, ausgezeichnet. Seither wurde die Produktion sieben Mal (vorwiegend von Editta Braun) in Szene gesetzt und in 40 Städten in 20 Ländern gezeigt. „Ob im Senegal oder in Bulgarien, in Estland, Schottland, Griechenland, Zypern, Israel oder Irland – eine LUVOS-Produktion erregt große Aufmerksamkeit. Und gewinnt Preise, wie soeben bei einem der größten ägyptischen Theaterfestivals, dem Cairo International Festival for Experimental Theater“, sagt Editta Braun, die diese Ästhetik auch zur zertifizierten Tanztechnik LUVOSmove® entwickelte, die universitär unterrichtet und wissenschaftlich erforscht wird.Luvos crab

Als das Corona-Virus Theater in den Dornröschenschlaf versetzte, reifte die Idee für den Film. Vor dem Hintergrund der eindringlichen Musik von Thierry Zaboitzeff krabbeln die Fantasiewesen menschlicher Körper wie Krabben über den Strand, recken wie Vögel ihre langen Hälse, tummeln sich als gesichtslose Primaten auf den Bäumen, sitzen wie bewegte Statuen auf Steinen, auf Brücken, im Wasser, räkeln ihre Tentakel an Alpenseen vor schneebedeckten Bergen in die Höhe, bevölkern Straßen, Industrieanlagen oder mystische Wälder, die Reste verfallender Zivilisation bergen. 

luvos lodgeIn der Regie von Editta Braun und Menie Weissbacher werden diese Wesen an Locations in Kenia und Österreich versetzt, durch Vervielfachungen der vier Tänzerinnen der Editta Braun Company (Martyna Lorenc, Anna Maria Müller, Sonia Borkowicz, Berta Ramírez ) entstehen Populationen.

„LUVOS migrations“ liefert 20 Minuten lang postapokalyptische Bilder von atemberaubender Schönheit, und so ist diese menschenleere Welt keineswegs bedrohlich. Eher wirkt dieses LUVOS-Universum wie ein Neubeginn in friedlicher Harmonie. luvos phalli

Und der Film ist ebenso wie die Vorgänger auf der Bühne durchaus preisverdächtig!

"Luvos migrations", Premiere am 22. November, 19:30 in DAS KINO Salzburg Tickets: +43 662 87 31 00 15 oder www.daskino.at 

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