1993 wurde die damals blutjunge Maria Serrano von André Heller für seine Show „Magneten“ entdeckt. Nun ist sie selbst in die Rolle der Mentorin geschlüpft und gibt ihrer 18-jährigen Schwester Alba die Chance auf den großen Auftritt.Während Maria Serrano den Flamenco von Anfang an auf der Bühne lernte und lebte, also keine formelle Ausbildung genoss, hat Alba das Tanzkonservatorium von Sevilla nach 12 Jahren Studium abgeschlossen.
Der Unterschied der beiden Stile, die die Schwestern vertreten könnte nicht größer sein: Auf der einen Seite die erdige Flamenco-Virtuosin Maria, auf der anderen die langgliedrige und elegante Schwester.
Choreografisch setzte die Show „Intuición“ aber nicht auf die Unterschiede. Vielmehr stand Maria im Vordergrund und wenn sie die Bühne für ein Solo oder im Duo für Alba freigab, konnte diese das Feuer nicht entfachen.
Alba stand offensichtlich im Schatten der Schwester und erfüllte ihre Auftritte wie eine bemühte Schülerin.
Ebenso verloren wirkten die MusikerInnen, von denen lediglich der Gitarrest Eduardo Trassiere und der Pianist Ismael Perez mit virtuosem Spiel überzeugten. Selbst Maria Serranos Zapateado-Feuerwerk konnte dem Abend nicht beflügeln und man vermisste den künstlerischen Zugang, den so viele Flamenco-TänzerInnen heute vertreten und der über die technische Virtuosität weit hinausgeht. Dem Flamenco-Abend der Schwestern Maria und Alba Serrano fehlte die Seele.
Intuición, Theater Akzent, 13.04.2010.