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sehnenZwei Männer und zwei Frauen, exemplarisch ausgesetzt in einem Licht-Raum, dessen Ränder zerfransen und dessen Bedingungen einem Wandel unterworfen sind, werden auf eine seltsame Art „durchleuchtet“. Etwas wird unter der Oberfläche freigelegt: ein inneres Getrieben-Sein, ein „Sehnen“, wie Paul Wenninger seine Choreografie nennt.



Etwas Pures, das unter normalen Umständen mit sozialem Handeln getarnt wird, tritt unter dem an- und abschwellende Industrie-Klang zu Tage, der – zu den unsteten optischen Bedingungen - auch akustisch den Druck erhöht. Die elektronische Soundkulisse gestaltet Peter Jakober, an der Violine ist Tiziana Bertoncini. „Wie können wir uns aufeinander einlassen, wenn sich unsere Umgebung in stetiger Veränderung befindet?“ ist die Frage, die die Tänzer mit ihren Bewegungen in den Raum stellen. Seltsam zufällig finden die Kontakte statt, ein unbestimmtes Sehnen treibt die Tänzer. Plötzlich magnetisch angezogen sucht der Körper ein Gegenüber, an dem er sich reibt, um sich dann abrupt wieder abzuwenden. Während der andere bleibt, wie er verlassen wurde, ebenso einsam wie zuvor.

Auf das Wesentliche reduziert und trotzdem aller Komplexität gerecht werdend, bewegen sich Adriana Cubides, Raúl Maia, Rotraud Kern und Paul Wenninger. Die Bühne und den fragilen „Lichtkörper“ in dem sich die Tänzer bewegen, gestalteten Leo Schatzl (Bühne) und Reto Schubiger (Licht).

Paul Wenninger / Kabinett ad Co. “Sehnen” (Uraufführung), 16. Dezember 2011 im TQW/Halle G