Hiroaki Umeda ist ein Tüftler und ein Forscher. Seine detailverliebten Arbeiten über die Interaktion von Sound, Visuals, Licht und Bewegung verfolgt er mit ungebrochener Konsequenz. Nach den konzisen Stücken, die in der letzten Saison im Tanzquartier Wien zu sehen waren, erscheinen „3.Isolation“ und „Haptic“ wie ein Wiederholung von bereits Gesehenem.
Auch diesmal sind drei Personen auf der Bühne. Die Tänzerinnen sind zuerst in einer Diagonale angeordnet, wechseln im Laufe des Stücks die Plätze, intensivieren ihren Bewegungsduktus und werden dabei Lichteffekten begleitet. Diesmal ist die weiße Bühne mit dezenten blauen Linien auf dem Boden in neun Rechtecke geteilt, das Ausgangsbewegungsmaterial ist dem klassischen Ballett entlehnt, das durch Verschiebungen einzelner Körperteile gebrochen und verfremdet wird. Die Tänzerinnen scheinen durch den elektronischen Score wie fremdbestimmt, ihre Bewegungen haben eine roboterhafte Qualität. Denselben Ablauf wendet Umeda in seinem Solo „Haptic“ an, bei dem sich die Bühne mehrmals farblich verändert, auch hier inklusive Stroboskop. Umeda agiert im Halbschatten mit kleinen, schnellen Bewegungen.
Umeda zeichnet für Ton, Licht und Choreografie verantwortlich und die Arbeiten des Allrounders mit einem sehr eingeschränkten Bewegungs- und Soundrepertoire sind präzise Studien, laut Programmheft eine „Erkundung visueller Wahrnehmungen“. Einerseits. Andererseits sind die abstrakten Stücke Variationen eines Musters, das visuell, akustisch und kinetisch ausgeschöpft ist und keine Überraschungen bereithält.
Hiroaki Umeda „3. Isolation“ + „Haptic“, Tanzquartier Wien, 20. Jänner 2012-01-21
Weitere Vorstellungen: 21. Jänner