Mit „Radio Zebra“, einer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Geschichte für Kinder ab 6 in der Regie von Holger Schober, wurde der Dschungel Bus am 28. April eröffnet. Noch steht er im Fürstenhof, doch schon bald begibt er sich auf die Reise in die Außenbezirke von Wien zu Kindern und Erwachsenen vor Ort.
Die Sitze des Buses sind ausgeräumt. Dafür befinden sich an beiden Längsseiten Sitzbänke. Die Bühne ist praktisch überall dort, wo es zwischen den ZuschauerInnen noch Platz gibt. Für das Stück „Radio Zebra“ wurde im hinteren Teil des Zuges ein „Tonstudio“ aufgebaut, wo sich der Großteil der Handlung abspielt.
Regisseur Holger Schober kennt keine Skrupel, auch der abgegriffenste Witz findet in seinen Stücken Platz – sehr zum Gaudium des jungen Publikums. Aber dann gibt es auch Zunder für die Großen, hinterfotzig und hintergründig. So eröffnet „Radio Zebra“ mit einer ORF Kennmelodie, der Slogan ist ein verhatschter Reim und ein unsinniger Verweis auf den Namen der Radiostation („… weil ein Zebra eben kein Pferd ist“). Solcherlei Nonsense zieht sich durch die Geschichte einer Freundschaft, die anfangs noch keine ist. Wolfgang, der Moderator einer Frühsendung, die auf Opern spezialisiert ist, muss mit dem Tontechniker Kurt arbeiten, der übernächtig mit seiner Gitarre auftaucht und den Klassik-DJ und sein Opernstudio missmutig abkanzelt. Dann bricht die Technik zusammen – und den beiden bleibt nichts Anderes übrig, als miteinander zu improvisieren und die Sendung zu retten. Nachdem Wolfgang, der ja einmal Sänger werden wollte, keine ganze Oper kann, erfinden sie eine neue mit einem völlig abstrusen Plot, die sie mit Mozart-Arien (inklusive einer Tenor-Variante der Koloraturen der Königin der Nacht) über Countrysongs und Popnummern erzählen.
Mit Franz Leitner als DJ, penibler Opernfan und Sänger und Martin Hemmer als jugendlich-schnoddriger Popmusiker und Tontechniker (natürlich nur „vorübergehend“, bis der musikalische Durchbruch gelingt) ist das Stück ideal besetzt. Beide Schauspieler/Musiker gehen gut mit der engen Raumsituation und der Nähe zum Publikum um. Zwar zeigen die kleinen ZuschauerInnen nicht durchwegs die nötige Geduld für die Opernarien, finden aber immer wieder in die Geschichte zurück und haben sichtlich ihr Vergnügen an den Albernheiten der beiden Männer.
„Radio Zebra“ ist ein gelungener Einstieg für die Dschungel-Theaterreise, die mit diesem Stück folgende Stationen ansteuern wird:
Wien 22, Schrödingerplatz von 2. bis 4. Mai, Wien 20, Platz der Kinderrechte am 11. und 12. Mai und Wien 22, Donaupark am 17. und 18. Mai, und in Wien 7, im Museumsquartier vor dem Dschungel am 5. und 18. Juni.