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ebcieIhr 25-jähriges Bestehen feiert heuer die Editta Braun Compagnie. Aus diesem Anlass werden in dem von der Salzburger Choreografin kuratierten Festival TanzKosmos von 27. bis 29. November zwei ihrer Produktionen erstmals in Wien präsentiert. Der Wiener Choreograf Bert Gstettner lädt an zwei Wochenenden zu Term10 seines Coaching-Projekts Artist at Resort – AAR.

In Anlehnung an „wurst“ betitelt Editta Braun ihre dritte Ausgabe des Festivals Tanzkosmos mit dem Motto „egal – equal“. „Egal! Equal: gleichwertig, aber alles andere als gleichgültig! Egal, ob die Bilderwelten Alter Meister oder Gedichte eines englischen Romantikers als Inspiration zum Tanz dienen; ob Demokratie hinterfragt wird, Übersättigung, Käuflichkeit oder das Frauenbild; egal auch, welcher künstlerische Weg gewählt wird: Was zählt, ist, dass wir es tun. Etwas zu sagen haben. Es in Form bringen. Suchen. Finden“, erläutert der Pressetext.rockers

Der Eröffnungsabend des Festivals im Frauentheater gehört diesmal ganz den Männern. „Manpower“ steht über dem Programm aus vier Stücken, einem improvisierten Solo von Samuel Kirschner und drei Duos. Im Rahmen des von der JHeronimus Bosch 500 Stiftung initiierten „B-Projects”, das fünf internationale Choreografen auswählte um sich mit dem Werk von Hieronymus Bosch auseinanderzusetzen, setzen Juan Dante Murillo und Pawel Dudus den Emotionen seiner Gemälde eine physische Reaktion entgegen – mit dem spannenden Titel „Rockers“. Das Overhead Project aus Köln, das sind die Akrobaten und Choreografen Tim Behren und Florian Patschovsky, beschäftigen sich in „Carnival of the Body“ mit Wrestling. Matan Levkowich & Luan de Lima untersuchen in „Boys Don't Cry / Girls Just Want To Have Fun“ die Beziehung zwischen einem homo- und einem heterosexuellen Mann.

prosximaDer zweite Abend ist wieder fest in Frauenhand und trägt den Übertitel „Risks“. Zwei Stücke sind von der Editta Braun Company: Das Solo „Paula“, inspiriert von Marlene Haushofers Roman „Die Wand“, hat Braun zusammen mit Iris Haitzinger konzipiert und entwickelt, „Instant vol 4“ ist eine Improvisation von und mit sechs TänzerInnen.  Barbis Ruder setzt sich in ihrer Performance über den Exzess von Online Dating  selbst in Szene („binge dating“) und präsentiert ihre begonnene Video-Installation „Wertschöpfungskette“. Den Abend beschließt die griechische Prosxima Dance Company  aus Athen mit der Uraufführung von „A room of her own - [action] 35“, einem weiteren Puzzleteil, mit dem die Choreografin Maria Koliopoulou den Begriff Erinnerung erkundet.laroque

Aus Griechenland kommt auch Linda Kapetanea, die zusammen mit ihrem slowakischen Partner Jozef Frucek (RootlessRoot) auf der Suche nach ihrer Identität eine komplexe Landschaft an Emotionen enwirft. „’Eyes in the Colours of the Rain’ ist gleichzeitig eine Attacke auf und ein Fest für die Sinne“, verheißt der Pressetext über die österreichische Erstaufführung der Compagnie. Eröffnet wird der letzte Festivalabend unter dem Titel „Politics“ von der Salzburger Cie. Laroque / Helene Weinzierl. Das Quartett „democrazy - how to peel an onion without crying” erforscht unsere heutige Entscheidungsfreiheit in all ihren Facetten.

Während des dreitägigen Festivals ist im Foyer des Kosmos Theater die Fotoausstellung „Generation Moves“ von Bettina Frenzel zu sehen, und nach der Vorstellung haben Publikum und Künstler im Café Ahmad bei Fingerfood Gelegenheit zur Begegnung.

schoeneSeit vier Jahren bietet das Tanz*Hotel (www.tanzhotel.at) das Residence-/ Coaching-/ Mentoringprojekt „Artist at Resort“, bei dem Tanzschaffende beim Erarbeiten ihrer Stücke von Bert Gstettner künstlerisch und choreografisch begleitet werden. Nun wurden TeilnehmerInnen der ersten neun Ausgaben wieder eingeladen ihre Arbeiten zu zeigen. An zwei Wochenenden gibt es jeweils verschiedene Programme.

Von 21. bis 23. November präsentiert die koreanische Tänzerin Howool Baek ihr neues, vom Rapper 2PAC inspiriertes Solo „Did U Hear“. Das Duo Eva & Eva von Leonie Humitsch und  Silvia Salzmann verhandelt in „relate two trust“ den Begriff Vertrauen. Die Performerin Helene Schoene überzeugte bereits in ihrer ersten Fassung von „When Helene Schoene was a dancer she used to repeat herself all the time“ mit ihrem intelligenten Wechselpiel von Text, Bild und Bewegung. Nun wird eine Neufassung davon gezeigt.heart

Von 5. bis 7. Dezember wird das Solo „Travelling*Heart II – pur“ von Bert Gstettner für die Tänzerin Kanako Sako aufgeführt, gefolgt von Matthias Mollner „The Runner – Level 2“. Das Programm schließt mit der Erstaufführung vom Duo „Micro Boom“ von Michael Turinsky und Cornelia Voglmayr, in dem Fragen der Gegenseitigkeit, der Limitierung und Gegensätzlichkeit erforscht werden.

Tanzkosmos, 27. bis 29. November im Kosmos Theater

AAR, Term 10, 21. Bis 23. November und 5. bis 7. Dezember im Tanz*Hotel