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nietzsche„Philosophy On Stage #3" widmet sich dem unbeherrschbaren, eigenwilligen, begehrlichen Körper, der sich dem Ideal stoischer Nüchternheit in der Wissenschaft widersetzt. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Generating Bodies" wird getanzt, performt und an der Schnittstelle von Philosophie und Kunst experimentiert.

 

Wer glaubt, dass hier unvereinbare Gegensätze aufeinander treffen, kann sich von 24. bis 27. November vom Gegenteil überzeugen. Partner der fruchtbaren Symbiose, die im Haus Wittgenstein stattfindet, sind die Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien, das Tanzquartier Wien, das Max Reinhardt Seminar Wien und die Klagenfurter Universität.

In einem von Hans Hoffer gestalteten „Interieur philosophique“ verbinden sich Performance und Philosophie in einem Symposium, bei dem einmal der Körper der Wissenschafter/innen die zentrale Rolle spielen darf. Fragen wie: „Sind Sie schon einmal einem objektiven, apathischen, selbstlosen, unberührbaren, kontextfreien Körper begegnet?“ werden mit Hilfe von künstlerischen Interventionen, Lecture- Performances, Installationen, Film-Screenings und Vorträgen behandelt. Das Festival mit seinen 64 Performer/innen aus Tanz, Theater, Performance, Philosophie und Wissenschaft ist – frei nach Nietzsche -  „unterwegs zu einer Fröhlichen Wissenschaft“.

Den Auftakt am Donnerstag bildet Anna Mendelssohn mit „Each Day in Life is History. The Rise and Fall“, den Abschluss leitet am Sonntag eine Matinee ein: ein Gespräch des Projektleiters Arno Böhler der Uni Wien und einer der Kooperationspartnerinnen des Projekts, Krassimira Kruschkova vom Tanzquartier, mit dem Autor und Regisseur René Pollesch.

Dazwischen liegen aber fast drei Dutzend ausgewählte Programmpunkte:  Performances u.a. von Milli Bitterli, Frans Poelstra, Barbara Kraus, Dieter Mersch und Lisa Sterz, sowie Vorträge, Gespräche und Theorie. Der Philosoph Konrad Paul Liessmann und die Philosophin Violetta L. Waibel widmen sich am Samstagabend dem Thema: „Zum Raum wird hier der Leib. Mythos und Wahrheit vom vergessenen Körper des Philosophen“

Zuletzt aber muss doch noch ein Ende gefunden werden – wenn sich Deleuze, Kant, Spinoza und Wittgenstein im „Club der toten Philosophen“ ein Stelldichein geben und zur ´Leidenschaft des Denkens` diskutieren.

„Philosophy On Stage #3", Haus WittgensteinWien, 24. bis 27. November 2011

Programmdetails auf der Projekt-Homepage oder im Tanzquartier Wien