Hochkarätige Tänzerinnen bei den Tanztagen 2012 im Posthof Linz: Brit Rodemund, Rosalba Torres Guerrero, Diana Vishneva und Silke Grabinger stehen im Mittelpunkt der Produktionen von Helena Waldmann, Les Ballets C de la B, La la la Human Steps und – im Fall von Grabinger – vieler Choreografen. Schöne Männer gibt es bei Club Guy & Roni.
In der grotesken und heiter-humorvollen Eröffnungsproduktion von Helena Waldmann „revolver besorgen“ untersucht die deutsche Choreografin „das Vergesssen als befreiende Fähigkeit des Gehirns“. Brit Rodemund spürt den Erscheinungen, die Demenz nach sich zieht nach. Die klassische Tänzerin demonstriert Ballettvariationen, als ihr Gedächtnis plötzlich aussetzt, Neurologen aus dem Off erklären Symptome und Verlauf der Krankheit bis zur Wieder-Kindwerdung. Am Ende erlebt Rodemund diesen Zustand als Glücksmoment, wenn sie eins wird mit ihrem Gehirn, das die Welt bereits ausgeschlossen hat.
In ihrem Solo „Pénombre“ sucht Rosalba Torres Guerrero (Les Ballets C de la B) in Zusammenarbeit mit dem Video-Künstler Lucas Racasse die totale Verschmelzung mit ihrem Video-Alter-Ego (gesehen bei den Wiener Festwochen 2011).
Im „New Work“ von Edouard Locks kanadischer Erfolgscompagnie La la la Human Steps fällt die Primaballerina des Mariinsky Theaters Diana Vishneva mit elf Tänzerinnen in einen Bewegungsrausch zur Musik von Purcell und Gluck.
Im Rahmen des Tanztage-Labor zeigt die Oberösterreicherin Silke Grabinger erneut ihr Stück „Versuchsperson Silke Grabinger“ und Doris Jungbauer & Tanja Brandmayr bringen „Personality Tracks“ zur Uraufführung.
Soweit die Frauen. Aber auch die Männer sind bei den Tanztagen 2012 ausgiebig repräsentiert: Sieben schöne Exemplare verkörpern in „Alpha Boys“ von Club Guy & Roni (NL/IL) das Konzept der Metro-Sexualität und lassen dabei kein Klischee aus.
Tanztage 2012, Posthof Linz von 2. März bis 7. Mai 2012