Tanz, Performance, Ballett. Das traditionelle Sommerfestival für Tanz im weitesten Sinn wird heuer nicht wie in den Vorjahren im Museumsquartier bei freiem Eintritt eröffnet, sondern weniger spektakulär im Odeon mit einer Performance der Kanadier Par B. Leux / Benoît Lachambre & Clara Furey.
Der schwer übersetzbare Titel „Chutes Incandescentes“ (Glühende Abstürze) steht über einem „Solo für zwei Körper“, das vom sinnlichen Gesang Clara Fureys begleitet wird, die „traumtexte“ von Lachambre und eigene Lieder vorträgt. (12., 15.7., Odeon)
Wieder auf den (Bühnen-)Boden darf man mit der Neubearbeitung des Kultstückes „Drumming“ von Anne Teresa De Keersmaeker und ihrer Compagnie Rosas kommen. In „Drumming Live“ wird die Musik von Steve Reich vom Ensemble Ictus live gespielt. (14., 16.7., Burgtheater)
Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist sicher der Auftritt des Direktors des Wiener Staatsballett im Pas de deux mit der französischen Ballerina Aurélie Dupont in der „Gala des zeitgenössischen Balletts“. Legris hat für sein Programm, das unter dem Titel „Il faut qu’une porte / Es bedarf nur einer Tür“ die Verbindung von klassischem Ballett zu modernem Tanz und Performance zeigen soll, illustre Gäste, wie Silvia Azzoni und Alexandre Riabko vom Hamburg Ballett oder den Choreografen und Tänzer Patrick de Bana eingeladen. Die SpitzentänzerInnen bieten eine Reihe von Pas de deux renommierter Choreografen wie Jiri Kylian, John Neumeier, Angelin Preljocaj und de Bana. (24., 26., 27.7., Burgtheater).
94 Vorstellungen von 44 Compagnie (darunter sechs Uraufführungen) sind auf der Website von ImPulsTanz aufgelistet. Mit einem Klick können auch gleich die Eintrittskarten bestellt werden. Ob man sich für den „Wild Walk“ eine Stunde vor Mitternacht mit Soloperformances jenseits des Gewohnten entscheidet, oder lieber aufstrebende Choreografie- und Performances Talente kennen lernen möchte, bleibt den persönlichen Vorlieben und dem Durchhaltevermögen überlassen, denn auch die Auftritte unter dem traditionellen Serientitel [8:tension] beginnen nicht vor 21 Uhr.
Besondere Aufmerksamkeit verdient allerdings auch ein neuer Spielort im 17. Wiener Bezirk. Dort, im Grand Etablissement Gschwandner (Hernalser Hauptstraße 41) wird der Österreich Pavillon errichtet, in dem an zwei Tagen heimische Performer von 15 bis 23 Uhr arbeiten und auftreten. (Österreich Pavillon, 25., 27., 7.). Was im Gschwandner passiert ist ein Teil der Chorepgraphic Platform Austria CPA, die heuer bei ImPulsTanz Unterschlupf gefunden hat und nicht nur jungen in Österreich lebenden KünstlerInnen Gelegenheit gibt, einen Einblick in ihr Schaffen zu geben, sondern auch den etablierten und beliebten eine Plattform bietet. Raul Maia & Thomas Steyaert, Doris Uhlich, Philipp Gehmacher, Anne Juren & Anne Dorsen, Saskia Hölbling, Chris Haring oder The Loose Collective zeigen mit vielen anderen Solo- oder Gruppenstücke an unterschiedlichen Spielorten.
Die zahlreichen Extras, wie eine Ausstellung mit Zeichnungen von Jan Fabre, Buchpräsentation, Workshop events, Tanzpartys und die Festival Lounge im Burgtheater Vestibül gehören bereits zur guten Tradition des Festivals.
ImPulsTanz Festival, 12.Juli bis 12. August