Raubersgeschichte als Ballett. Direkt aus Moskau wird die sonntägliche Vorstellung des Bolschoi-Balletts in die Cineplexxkinos übertragen. Getanzt wird ein neues Ballett von Pierre Lacotte – Marco Spada –zur Musik des Opernkomponisten Daniel François Esprit Auber. Die Choreografie samt der Ausstattung hat der französische Choreograf und Tänzer eigens für die Moskauer Spitzentruppe geschaffen.
Stoff aus dem 19. Jahrhundert. „Marco Spada“, die Geschichte eines Räuberhauptmanns und seiner Tochter, ist ursprünglich von Eugène Scribe für eine Opéra comique von Auber erzählt worden. Im Dezember 1852 fand in Paris die damals begeistert aufenommene Uraufführung statt. Der Stoff regte auch Choreografen an, erlauben doch die beiden Ebenen der Handlung – die Räuberbande unter Spada und die adelige Gesellschaft des Gouverneurs von Rom – reichlich Bewegung und auch Turbulenzen auf dem Tanzboden. Die erste Umsetzung besorgte Joseph Mazilier bald nach der Uraufführung der Oper. 1981 hat Lacotte den Stoff für Rudolf Nurejew (als Spada / Baron) choreografisch bearbeitet. In diesem Jahrhundertdurfte er noch einmal am Stoff arbeiten. Das Bolschoi-Ballett beauftrag Lacotte, eine neue Version speziell für Moskau zu schaffen. Mit David Hallberg als Marco Spada und Evgenia Obraztsova als seine Tochter Angela hatte das neue Ballett im alten Stil im November 2013 auf der historischen Bühne im Bolschoi-Theater Premiere.
Doppelrolle für Principal-Dancer. Die Rolle des Marco Spada ist eine Herausforderung für jeden Tänzer, der als Räuber mit kraftvoll und akrobatisch sein soll und als adeliger Vater von Angela geschmeidig-elegant. Ungehindert bewegt er sich am Hof des Gouverneurs von Rom, wo er die feine Gesellschaft ausraubt, ohne dass ds Töchterchen eine Ahnung vom Dppelleben des Papas hat. Neben dem noblen Paar Angela / Prinz Frederici tanzen der Dragonerhauptmann Pepinelli und die Tochter des Gouverneurs, Marchesa Sampietri als zweites Liebespaar, das nicht gleich zu einander findet. Die Geschichte wird kompliziert und recht turbulent, als Spadas Geheimnis bei einem Ball des Gouverneurs entdeckt wird. Die Räubertochter Angela muss auf ihren Prinzen verzichten, der sich flugs die Marchesa angelt. Die aber wird von Pepinelli geliebt, der sich nun ganz der Jagd nach dem Räuber widmet. Nicht nur die knallenden Schüsse bringen reichlich Abwechslung ins Geschehen. Nach drei Akten wird alles gut, es siegt die wahre Liebe und die richtige Moral. Spada muss sterben, schafft es aber noch schnell, seine Tochter zu verleugnen, damit diese nicht für ihn büßen muss. Es darf Hochzeit gefeiert werden.
Die Repertoire-Vorstellung am Sonntag wird Live aus dem historischen Saal der Großen Oper von Moskau in die Kinos übertragen. David Hallberg, der erste Amerikaner der in der Company des Volschoi als Pirnicipal aufgenommen worden ist, tanzt die Doppelrolle, Evgenia Obraztsova ist seine Tochter; Olga Smirnova tanzt die Marchesa, ihr Partner ist Igor Tsvirko. Semyon Chudin, der nicht nur beim Zürich Ballett geetanzt hat sondern auch mit dem Universal Ballett von Seoul oder mit dem Tokyo Ballet, ist Frederici. Alexei Bogorad dirigiert das Bolschoi-Orchester.
„Marco Spada“ Ballett von Pierre Lacotte zur Musik von Daniel François Esprit Auber, Live-Übertragung aus dem Bolschoi-Theater, Moskau, Sonntag 30. März 2014, 17 Uhr, Cineplexx-Kinos