Die Abteilung Theater /Tanz im WUK hat eine neue Leiterin – auf Johannes Maile folgt Bettina Kogler, frühere Kuratorin von „imagetanz“ im brut. Als erste Aktion grenzt sie sich durch einen neuen Namen für die Sparte darstellende Kunst im Werkstätten und Kulturhaus von der Vergangenheit ab. Unter dem Sammelbegriff„performing arts“ sollen nicht nur Choreografie, Tanz, Theater und Performance betreut, sondern auch die Spartentrennung aufgehoben werden. Keine Revolution, nur ein neuer Name.
Dunkler Beginn. Düster feiert Kogler auch den Beginn ihrer Ära: „Dark Start“ bringt Fanni Futterknecht und Oleg Soulimenko und den DJ das em und einige andere WUK-Stammgäste auf die Bühne. Von der bildende Kunst kommen Barbis Ruder mit ihrer Performance „Binge-Dating" oder kozek hörlonski mit der Aktion „whitemirrorblack.“ Der teils absurde, teils rätselhafte Start erfolgt am 29. November.
Unter der Überschrift „Homebase für Neues und Etabliertes“ stellt Kogler ihr Konzept für WUK performing arts vor. Zu den Etablierten zählen Fanni Futterknecht, God’s Entertainment oder Doris Uhlich, die ab Jänner 2014 fix auf dem Spielplan stehen.
Wenig überraschend ist auch, dass die neue Leiterin auch auf die Nachwuchsförderung wert legt. Geplant ist für die kommende Saison mehr als zehn Tage laufende Werkstatt, in der der Umgang mit Objekten in der Performancekunst untersucht werden soll. Das Ergebnis wird öffentlich präsentiert werden. Ausbauen will Kogler auch die internationale Vernetzung, etwa durch Koproduktionen und die Zusammenarbeit mit internationalen VersanstalterInnen. Um die oft kritisierten 2-Tage-Performances auszudehnen, sollen vier bis fünf Abende die Norm werden. Und damit die „performing arts“ nicht gar so flüchtig sind, dürfen sie auch aufgewärmt werden. Wiederaufnahmen bereits, im WUK oder anderswo, gezeigter Stücke machen sicher sowohl den KünstlerInnen als auch dem Publikum Freude. Fehlt noch die dramaturgische Betreuung. Richtig, auch die soll ausgebaut werden. Immerhin hat das WUK keinen Zwang täglich eine Aufführung zu bieten und kann deshalb den KünstlerInnen Zeit und Unterstützung geben, ihre Ideen zu entwickeln.
Was schon fest steht. Doris Uhlich wird Mitte Jänner die Tanz Performance „more than naked“ (Uraufführung bei ImPulsTanz 2013) zeigen und das Publikum zum Publikumsnackttanz einladen. „Let’s party our bodies“ gilt für alle, die mehr oder weniger nackt dabei sein wollen. Für den Februar erarbeitet Fanny Futterknecht in Koproduktion mit WUK performing arts die Fortsetzung ihrer Performance (mit Camilo Latorre) „This is not a romantic Project“. Mit Filmeinspielungen und Musik wird „An Object with a sharp Beginning“ unterhalten. Fixiert ist für März die Performance von Milan Loviška & Otto Krause. „Esctopia“ nimmt den Mythos des Superheldentums auseinander. Und schließlich haben auch God’s Entertainment bereits ihren Termin. Ende März / Anfang April zeigen sie „Cleaning, babysitter, I help in house“, geht es um die Situation der arbeitsuchenden illegalen Einwanderer, der (die) in einer reziproken Preisspirale stecken. Jede(r) unterbietet jede(n). Wer am billigsten arbeitet gewinnt. Für später angemeldet sind Magdalena Chowaniec mit Mathieu Grenier, das Duo Margrét Sara Guðjónsdóttir / Angela Schubot, die Medienkünstlerin Andrea Maurer mit ihren „Gesprächsgegenständen“ oder der französische Liedermacher und Performer Gérard Kurdian mit der Musikperformance „The Strength of Things“. Die Termine allerdings stehen noch nicht fest, wie auch die Verwirklichung der Pläne ihre Zeit benötigen wird.
WUK performing arts, Präsentation der Pläne der neuen Leiterin Bettina Kogler am 27. November, WUK.
Dark Start am 29. November, 20 Uhr, WUK
Doris Uhlich: „More than naked“, 15. bis 18. Jänner, 20 Uhr, WUK.