„Dance – New Moves in Health Care“, das Forum der Dance & Creative Wellness Foundation und Arts for Health Austria findet am 11. Dezember in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienste und Sport sowie mit dem MQ Wien statt. In einer Zeit, in der die Covid-19-Pandemie die Welt vor enorme Herausforderungen stellt, hat das Thema von Kunst im Gesundheitskontext zusätzlich an Relevanz gewonnen. Denn Kunst und Kultur leisten einen wesentlichen Beitrag zu unserer Gesundheit und unserem Wohlergehen.
Kunst- und Tanzinterventionen können Individuen und Communities bei der Bewältigung, beim Management und bei der Prävention von körperlichen, geistigen und sozialen Gesundheitsprobleme helfen. Die Evidenz wurde im Report der Weltgesundheitsorganisation umfassend dargestellt: “What is the evidence on the role of the arts in improving health and well-being? A scoping review (2019)”
In einigen europäischen Ländern wird Kunst bereits ärztlich verschrieben. In Österreich gibt es vereinzelt eine Reihe von beispielgebenden Initiativen, aber insgesamt noch zu wenig Bewusstsein sowohl im Kultur- als auch im Gesundheitssektor und kaum strukturelle Ansätze. Hierzulande erhielt das Thema im Dezember 2019 durch den Workshop „Arts for Health“ der Abteilung für internationale und europäische Kulturpolitik (damals noch eine Abteilung im Bundeskanzleramt) eine breite Diskussionsplattform. Daran schließt das Forum „Dance – New Moves in Health Care“ mit Fokus auf Tanzangebote in diesem Feld an. (Siehe dazu auch den Artikel „Tanz ins Wohlbefinden“ auf tanz.at.)
Die Foren der Dance & Creative Wellness Foundation verstehen sich als Think-Tank für die Bewältigung der globalen Herausforderungen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden und bieten eine internationale Perspektive über die Einbindung von künstlerischen Aktivitäten im öffentlichen und privaten Gesundheitswesen. Sie dienen dem Austausch über die bahnbrechende künstlerische Qualitätsarbeit im Bereich „angewandter Tanz“ zwischen KünstlerInnen, ForscherInnen und VertreterInnen aus dem Gesundheitsbereich.
Auch das Forum „Dance – New Moves in Health Care“ bietet einen Überblick über verschiedene Ansätze und tanzbasierte Programme, die bereits in Europa und den USA umgesetzt wurden. Internationale ExpertInnen und PraktikerInnen aus den Bereichen Soziologie, Neurowissenschaften, Gesundheitsökonomie, Versicherungswesen und Tanz im Kontext von Gesundheit und Wohlbefinden stellen aktuelle Best Practice Beispiele und Forschungsergebnisse vor. Oliver Graber, Komponist und Neurowissenschaftler, wird über die neurowissenschaftliche, Grundlagen, wie Musik und Tanz auf das Gehirn wirken, sprechen. Kai Lehikoinen aus Finnland wird eine europäische Perspektive auf Dance for Health geben. Edith Wolf Perez wird sich auf die Situation in Österreich konzentrieren und den Verein Arts for Health Austria vorstellen, dessen Zielsetzung es ist, die strukturellen Mängel auf diesem Gebiet zu beheben.
Begoña San José beleuchtet die jüngsten Entwicklungen im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste, während David Leventhal, Direktor von Dance for PD® (Tanz für Parkinson), „virtuelle“ Anwendungen von tanzbasierten Programmen vorstellt, die sich an sogenannte Risikogruppen richten. In Zeiten der räumlichen Isolation waren Tanzpraktiker gezwungen, eine Online-Alternative zu entwickeln, um die für viele physische und soziale Lebensader zu erhalten. Viele positive Ergebnisse ergaben sich aus dieser Notwendigkeit, als die Praktizierenden entdeckten, dass „virtueller“ Tanz tatsächlich den Zugang zu hochwertigen tanzbasierten Programmen erleichterte und geografische, soziale und kulturelle Barrieren überwand. Clare Guss-West und Andrew Greenwood, die DirektorInnen der Dance & Creative Wellness Foundation, meinen, dass dieses Online-Angebot bestehen bleibt. Organisationen wie Dance for PD® der Mark Morris Dance Group (USA), Switch2Move (NL), MoveDanceFeel (UK), Konzerttheater Bern (CH) werden weiterhin kreative Online-Interventionen entwickeln, um Live-Aktivitäten zu ergänzen, lange nachdem die Sperrmaßnahmen aufgehoben wurden.
Das Forum „Dance – New Moves in Health Care“ selbst bietet Mehrfachzugriffsmöglichkeiten, indem es über die interaktive Plattform ZOOM des MQ Vienna ein „Hybrid“-Format für die live sowie die virtuelle Teilnahme bereitstellt. Das Forum bietet auch Raum für Diskussionen in kleineren Gruppen. Ob es tatsächlich live im Museumsquartier Wien stattfinden kann, ist auch heutiger Sicht allerdings noch ungewiss. In jedem Fall wird es aber online "über die Bühne" gehen.
„Dance – New Moves in Health Care“ am 11. Dezember im MQ Wien und online. Informationen: https://artsforhealthaustria.eu; https://danceandcreativewellness.com
Anmeldung:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.