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LouiseLecavalierIkonen des zeitgenössischen Tanzes wie Louise Lecavalier treffen auf Newcomer wie Raphael Miro Holzer bei den Tanztagen 2023 im Posthof Linz. Das kleine, spannende Festival zeigt vier exquisite Gastspiele und gibt mit dem Tanztage-Labor die Bühne für zwei bemerkenswerte Nachwuchsproduktionen frei. 

Zur Eröffnung am 13. März tanzt die Nachwuchstruppe der Kibbutz Contemporary Dance Company mit „360°“ auf. Rami Be’er, Leiter der legendären israelischen Compagnie hat das Stück für 14 Tänzer*innen in eine Arena mit Rundumblick gesetzt, wo sie zum interaktiven Bewegungserlebnis einladen. Kibbutz2

Weiter geht es am 22. März mit dem Österreich-Debut der international erfolgreichen jungen italienischen Choreografin Sofia Nappi und der Compania Komoko. In „IMA“ thematisiert sie die Spannung zwischen der Vergangenheit (in Form von Erinnerungen), der Gegenwart, (die durch den Körper ausgedrückt wird) und der Zukunft, (die vom Alter bestimmt ist).

SofiaNappiMit einem „Best of“ seiner Arbeiten kommt der in Spanien bekannt gewordene junge Wiener Choreograf Raphael Miro Holzer am 30. März nach Linz:  "desire de paragüas", die erste Arbeit der vanholzers company, ist eine surreales Stück für vier Tänzer*innen und wurde 2021 in Madrid uraufgeführt . „Blaupause“ kam im Rahmen der EU Mies Awards 2022 in Barcelona zur Uraufführung und setzt sich mit der Beziehung von Mensch und Architektur auseinander. Das jüngste Stück, „remember to fall in love“, ist ein Musiktheater, das sich mit Liebe in Zeiten des Krieges und damit der aktuellen Situation in Europa befasst. Holzer

Am 21. April verhandelt Rosalie Wanka mit drei weiteren internationalen Tänze*innen und der Münchner Medienkünstlerin Manuela Hartel Gender- und Geschlechterfragen entlang der Schnittstelle von Tango und zeitgenössischem Tanz: „Asymmetrical Encounters“ beruhen auf dem Forschungsprojekt "Entanglements - Gender und Interkulturalität", für das Rosalie Wanka 2019 mit einem Forschungsstipendium des Münchner Kulturreferats gefördert wurde. 

 Die Grande Dame des zeitgenössischen Tanzes, die Kanadierin Louise Lecavalier ist mit „Stations“ am 27. April in Linz zu sehen. Berühmt geworden durch ihre horizontalen Körperrollen in der Luft mit der Gruppe Lalala Human Steps, steht sie seit den 1980er Jahren durch ihren energetischen Einsatz in der vorderste Reihe dieser Tänzergeneration. Auch heute noch tanzt Lecavalier am Limit (siehe auch Kritik auf tanz.at). GOM1

Ein Wiedersehen mit der großartigen Cirque nouveau Ensemble Gravity & Other Myths aus Australien beendet das Festival am 29. und 30. April mit „Out of Chaos“ (tanz.at berichtete vom Gastspiel beim Cirque Noel in Graz).

Tanztage 2023, 13. März bis 30. April im Posthof Linz