Von der Kriegswaise zur Ballerina. Bekannt ist Michaela DePrince durch den Film „First Position“. Die Waise aus Sierra Leone wurde in den USA adoptiert. Dort hat sie ihren Kindheitstraum von der Ballerina erfüllt. Ihre Geschichte ist nun in dem Buch „Ich kam mit dem Wüstenwind“ festgehalten. Klingt wie ein Märchen? Ist es auch sicherlich, aber nicht immer ein schönes.
Die Traumata, denen Michaela DePrince in ihrer Jugend ausgesetzt war, sind unfassbar. Die Grausamkeit der Rebellen im Bürgerkrieg von Sierra Leone, aber auch des Onkels und der Erzieherinnen im Waisenhaus beschreibt die Tänzerin mit dem Abstand der Zeit, und doch kommt zwischen den Zeilen der Horror hervor. Als sie mit fünf Jahren in die USA zu ihrer liebevollen Adoptivfamilie kommt. hat sie die dunklen Seiten dieser Welt zur Genüge mitbekommen. Ihr Lichtblick während ihrer Zeit im Waisenhaus war eine Zeitschrift mit einer Ballerina auf der Titelseite. Diese hat sie so fasziniert, dass sie das Foto stets mit sich herumtrug und es auch gleich ihrer neuen Mutter zeigte. Die verstand und schickte das Kind in den Ballettunterricht.
Sie hatte den Körper für’s Ballett, sie hatte den Willen und die Ausdauer, aber sie hatte ein anderes Handicap: die Weißfleckenkrankheit. Das heißt ihre dunkle Haut ist mit weißen Flecken übersät. Dennoch arbeitete sie zielstrebig an ihrem Berufswunsch – und erfolgreich, wie man bereits im Film „First Position“ erfahren konnte. Heute ist Michaela DePrince Tänzerin beim niederländischen Staatsballett.
In dem Buch „Ich kam mit dem Wüstenwind“, das Michaela DePrince zusammen mit ihrer Mutter Elaine geschrieben hat, nimmt eine junge, außergewöhnlich mutige Frau Gestalt an, die trotz aller Widrigkeiten unbeirrt ihren Weg geht. Kein literarisches Meisterwerk, aber ein dennoch ein sehr lesenswertes, berührendes Buch!
Michaela und Elaine DePrince: "Ich kam mit dem Wüstenwind", 2014, cbt Verlag, ISBN 978-3-570-19324-5
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Ich kam mit dem Wüstenwind -: Wie mein Traum vom Tanzen wahr wurde