Oxford University Press hat mit drei herausragenden Büchern den bisherigen Forschungsstand zum Thema Kunst und Gesundheit dokumentiert: Das „Oxford Textbook of Creative Arts, Health and Wellbeing“ präsentiert (internationale) Perspektiven über Praxis, Strategien und Research. „The Oxford Handbook of Dance and Wellbeing“ stellt an die 50 Beiträge allein aus dem Tanzbereich vor. Das jüngste Werk in der Serie ist „The Oxford Handbook of Community Music“.
„Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung." So lautet die Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus dem Jahr 1948, die bis heute nicht widerrufen oder geändert wurde.
Auf der Homepage des österreichischen Bundesministeriums ist dazu zu lesen: „Mit dieser Definition löste die WHO Gesundheit aus einer rein biomedizinischen Sichtweise und aus den engen Bezügen des professionellen Krankheitssystems. Gesundheit ist kein einmal erreichter und dann unveränderlicher ‚Zustand’, sondern eine lebensgeschichtlich und alltäglich immer wieder neu und aktiv herzustellende ‚Balance’.“
Auf diesen Ansatz aufbauend wurde 1986 die Ottawa Charta für Gesundheitsförderung formuliert: „Gesundheitsförderung zielt dabei auf einen Prozess ab, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen."
Dass die Künste dabei eine entscheidende Rolle spielen können, hat sich in den letzten Jahrzehnten durch zahlreiche Initiativen bestätigt: Dance for Parkinson ist hier ein Beispiel, das sich mittlerweile als weit verbreitete therapiebegleitende Praxis etabliert hat und dessen Effektivität in einer Reihe von wissenschaftlichen Studien untersucht wurde.
Sowohl in der Praxis als auch in der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema Kunst und Gesundheit ist Großbritannien ein Vorreiter. Und das bestätigt nun auch Oxford University Press mit ihren jüngsten Publikationen auf diesem Gebiet.
Die einzelnen Titel werden in chronologischer Reihenfolge des Erscheinungsjahres in den nächsten Wochen auf tanz.at besprochen:
The Oxford Textbook of Creative Arts, Health, and Wellbeing
The Oxford Handbook of Dance and Wellbeing
The Oxford Handbook of Community Music