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heretodayA life´s voyage. „A German dancer meets an Australian ballerina in an American ballet company, rehearsing in Germany, prior to a tour in Spain.“ Zufällig trafen sie beim American Festival Ballet zusammen: Alexander Roy, der seine ersten Ballettschritte im zerbombten Magdeburg machte, und die aus Sydney stammende Christina Gallea.

Aus der Ende der 50er Jahre gemeinsam begonnenen Tänzerkarriere erwuchs eine lebenslange Partnerschaft – künstlerisch wie privat. Mit eigener Kompagnie und weltweit erfolgreich. Fortuna scheint ihre Finger im Spiel gehabt zu haben … Ihre Erinnerungen an die turbulenten Jahrzehnte in der internationalen Tanzszene fasste Christina Gallea Roy in dem sehr lesenswerten Buch „Here Today – Gone Tomorrow: A Life in Dance“ zusammen. Die Anregung dazu kam vom Victoria & Albert Museum, interessiert daran, auch die Aktivitäten unabhängiger Tanzkompagnien zu dokumentieren.

Von London aus tourte das Paar mit „International Ballet Caravan“, 1973 umbenannt in „Alexander Roy Ballet Theatre“ um die Welt: Ost- und Westdeutschland, Belgien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Malta, Südostasien, Nord- und Südamerika, einmal traten sie auch in Bombay auf.

Gallea Roy schreibt ehrlich, nichts beschönigend und mit immer wieder hervorblitzendem, herrlich trockenem Humor. Gibt aufschlussreichen Einblick in die Charaktere namhafter Ballettlehrer in Paris, schildert mit gutem Auge und Feinsinn die alltäglichen Herausforderungen eines Künstlerdaseins. Streut berührende Anekdoten ein. Guayaquil (Ecuador) beispielsweise konfrontiert sie mit einer völlig leeren Bühne, kein Vorhang, kein Beleuchtungsequipment, muffige Garderoben (scheinbar ungenutzt seit Anna Pavlovas Auftritt 1917). Und nur ein Tag um das bis zur Vorstellung auf die Reihe zu bekommen! Nur einmal, 1972, wurde ein Auftritt abgesagt. Der betagte Transitbus war der Sommerhitze Südfrankreichs nicht gewachsen, die Crew kam nur im Schneckentempo voran und stand 10min zu spät vor bereits verschlossenen Theaterpforten.

Frankreich scheint ihr bevorzugtes Reisziel gewesen zu sein, vielleicht auch der vorzüglichen Küche wegen: “...mixed hors d´oeuvres, pâté en croute, boeuf en daube, … vegetables, salad, cheese, fruit and ice cream“. Auf After-Show-Partys in den USA musste man sich dagegen schon einmal mit "carrot sticks & dips" plus lauwarmem Wein bescheiden.

Dankbar seien sie gewesen, so Gallea Roy, in Südamerika weder Erdbeben noch Revolution erlebt zu haben. Aber es war knapp! 1987 bricht in Quito einen Tag nach ihrer Abreise ein Generalstreik aus und Caracas verlässt die Kompanie 1992 vor dem Ausbruch einer Revolution in letzter Minute. Heiße Zeiten!

Finanziellen Engpässen und regelmäßig wiederkehrenden Sparrunden im Kultursektor zum Trotz  blieben die Beiden optimistisch, mutig, sich selbst und ihrer Kreativität treu. 34 Jahre an der Spitze einer Kompanie, kein „easy going“, aber eine Erfolgsstory!

Christina Gallea Roy: „Here Today – Gone Tomorrow: A Life in Dance“, The Book Guild Ltd, 2012, 320 Seiten mit Farb- und Schwarzweißabbildungen

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