In ihren „Wiener Tanzgeschichten“ behandelt Gunhild Oberzaucher-Schüller, renommierte Tanzhistorikerin und Autorin, Historisches und Anekdotisches, Tänzerisches und Gesellschaftliches – meist, aber nicht nur, über den Bühnentanz. Sie erscheinen in loser, in Bezug auf ihre Themen keinesfalls in chronologischer Folge und wenn möglich von einem aktuellen Anlass ausgehend.
Gunhild Oberzaucher-Schüller, Tanzhistorikerin, studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte über Bronislawa Nijinska. Seitdem unterrichtete sie Tanzgeschichte an den Universitäten Wien, Bayreuth und Salzburg sowie an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater und am Konservatorium der Stadt Wien. 1982–2002 war sie Mitglied des Forschungsinstituts für Musiktheater der Universität Bayreuth und dort insbesondere für die Ballettbeiträge zu "Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters" verantwortlich. 2003-2009 war sie Leiterin der dem Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft angegliederten Derra de Moroda Dance Archives der Universität Salzburg. Neben ihrer internationalen Vortragstätigkeit, zahlreichen Aufsätzen und Lexikonartikeln ist sie Herausgeberin einschlägiger Publikationen, u. a. "Ausdruckstanz. Eine mitteleuropäische Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" (Wilhelmshaven 1992), "Meyerbeer und der Tanz" (Feldkirchen bei München 1998), "Rosalia Chladek. Klassikerin des bewegten Ausdrucks" (gemeinsam mit Ingrid Giel, München 2002), "Viva la danza! Festschrift für Sibylle Dahms" (Würzburg 2004). 2007 erschienen ihre Taglioni-Materialien der Derra de Moroda Dance Archives sowie der Symposionsbericht "Souvenirs de Taglioni" (beide München). Gemeinsam mit Gabriele Brandstetter veröffentlichte sie "Mundart der Wiener Moderne. Der Tanz der Grete Wiesenthal" (München 2009). Letzte größere Arbeiten galten Salvatore Viganò, Jean Coralli, den TrägerInnen des körperlichen Fundaments des mitteleuropäischen Modernen Tanzes (Bess M. Mensendieck, Hedwig Kallmeyer, Hedwig Hagemann, Elsa Gindler) sowie der Tänzerin, Choreografin und Regisseurin Ruth Berghaus.