Der Besuch einer Tanztheatervorstellung steht bei Jugendlichen nicht unbedingt an erster Stelle ihrer Freizeitwünsche; entsprechend gering daher auch das altersspezifische Angebot und nicht zuletzt eines von guter Qualität - alles zusammen ein Teufelskreis. Umso erwähnenswerter, wenn es da in der Steiermark, von einer anspruchsvollen Produktion und einer ehrgeizig-mutigen Initiative zu erzählen gibt.
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Es menschelt in Apartment Nr. 12, vor dem Hintergrund von wechselndem Design, das im brut-Wien Stück für Stück zusammengezimmert wird: Sei es ein karger 1930er-Jahre-Holzofen, eine psychedelische 1970er-Jahre-Tapete oder eine heutige, kühle Ausstattung mit Plexiglasstühlen. Toxic dreams bedient sich in „Home of the not so brave“ von Yosi Wanunu eines retroschicken Schauspielertheaters, das ganz analogen Mitteln frönt. Anstatt Finessen der digitalen Techniken einzusetzen, werkt man mit liebevoll altmodischem, englischem Schauspielertheater inklusive musik-theatralen Einlagen.
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Ein kleines Wunder? Nach vielen, vielen Jahren steht wieder ein richtiger Ballettprinz auf der Bühne der Staatsoper, der nicht aus Russland kommt sondern ein Wiener, ein echter Wiener ist. Voll überzeugen konnte er, Jakob Feyferlik, der jüngste Solist des Wiener Staatsballetts, bei seinem Rollendebüt als Prinz Siegfried (1. Juni). Mit tänzerischer Noblesse sollte der Zwanzigjährige in diese Traumrolle hineinwachsen.
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Eine der meisterwarteten Produktionen der heurigen Wiener Festwochen füllte am vergangen Samstag zum letzten Mal die große Halle im Museumsquartier bis zum letzten Platz: Ivo van Hoves Adaptierung von „Obsessione“, die auf Luchino Viscontis Verfilmung des Kriminalromans „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ von James M. Cain zurückgeht. In der Hauptrolle war Hollywoodstar Jude Law zu bewundern, der die Rolle des Streuners Gino spielte.
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Mit ihrem Konzept für das Tanzhafenfestival bringen die Leiterinnen Ilona Roth und Ulrike Hager noch bis 31. Mai Bewegung in die Stadt Linz. An verschiedenen Spielorten finden überwiegend mehrteilige Abende mit kürzeren Stücken statt. Am Wochenende gab es zwei "Community Days". Inge Gappmaier bespielte die Landesgalerie. Auch das Storytelling Festival Linzstory setzte auf Geschichtenerzählen ohne Worte.
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Mitten in den syrischen Bürgerkrieg katapultiert „Während ich wartete“ von Omar Abussaada und Mohammad Al Attar: Taym, ein junger Endzwanziger, liegt im Koma, während die Stadt Damaskus sich einem ähnlichen Schicksal nähert. An seinem Krankenbett sitzt Tayms Familie, die mit ihren Traumata und Familiengeheimnissen hadert. Ein Kontrastprogramm und eine Art Kulturvermittlungs-Workshop liefert „Les Robots ne connaissent pas les Blues oder die Entführung aus dem Serail“, das mit einem unorthodoxen Klassik-Elektro-Mix aufwartet.
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Romeo Castellucci hypnotisiert in „Democracy in America“ mit Bildern und Tänzen zu den Anfängen der Demokratie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er zeigt Siedler, die von diffusen religiösen Vorstellungen geprägt sind und glauben, in einem „gelobten Land“ angekommen zu sein. Vielleicht lässt sich daraus das heute aktuelle „America first“ verstehen, aber Bezüge zur Polit-Farce in den USA spart Castellucci aus.