Mit unterschiedlichen Besetzungen stand der Wiener Staatsballett-Juni ganz im Zeichen der amerikanischen Neoklassik. Am 7. Juni war in diesem Programm Nina Poláková zum letzten Mal zu sehen, die in der nächsten Saison als Ballettchefin ans Slowakische Nationaltheater in Bratislava wechselt. 16 Jahre war sie Mitglied des Wiener Staatsballett, 2011 avancierte sie zur Ersten Solistin. Nina Poláková verstand es vor allem ihren Interpretationen in modernen Balletten einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken, so auch in Jerome Robbins‘ „Glass Pieces“.
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Mit einem erfreulichen, wohltuenden Programm feierte das Wiener Staatsballett das Ende des Lockdowns. Gut gewählt waren die Stücke, die TänzerInnen und Publikum nach der langen Trennung wieder zusammenführten – auch wenn sich beide Seiten erst wohl wieder aneinander gewöhnen müssen. Niemand könnte diese „Vermittlungsarbeit“ wohl besser leisten, als die bis heute prägenden Choreografen der klassischen Moderne, Jerome Robbins und George Balanchine.
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Live-Musik begrüßte schon im Foyer des Grazer Opernhauses das Publikum, das bekanntlich seit rund einem halben Jahr, also Corona-bedingt, hier und auch andernorts keine Veranstaltungen live erleben konnte. Entsprechend erwartungsvoll die Stimmung, auch wenn ob der geltenden Maßnahmen (Maskenpflicht, Abstandhalten etc.) eine gewisse Verunsicherung nicht zu ‚überspüren‘ war.
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Um die Kosmen Wasser und Luft dreht sich alles in Karl Alfred Schreiners poetischem Abendfüller „Undine – Ein Traumballett“, der ersten Ballettpremiere nach dem Lockdown im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz. Es sind Bilder von sich langsam entwickelnder, multiplizierender und in sich gekehrter lebendiger Schönheit, die Schreiner hier unter dem Szenen-Topos der Sehnsucht fast kanonartig streng strukturiert über die gesamte Fläche des Theaterraums auffächert. Frei von jeglichem Tempodrang oder hektischem Zwang.
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Sie haben das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten gemacht: Das Mezzanin Theater und die TanzCompanyELLA. Schon damals, als die tanzaffine Schauspielerin und Regisseurin Hanni Westphal und die jungen Tänzerinnen beschlossen, eine Zusammenarbeit zu wagen. Und dann, als sie im Frühjahr 2020 das zeitimmanente Thema der Einsamkeit von Menschen in den Mittelpunkt ihres Projektes stellten.
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Mitreißende Turbulenzen. Bloß nicht die Schneekugel schütteln! Es ist ein scheinbar harmloses Requisit, das Choreograf Andrey Kaydanovskiy (als Halbsolist beim Wiener Staataballett engagiert) zum tückischen Begleiter in Marjas Leben macht. Darin steht ein kleines, fensterloses Holzhaus – die Miniatur dessen, was sich als mobile Kulissenwand und in gestaffelten Umrissen in Groß auch im Bühnenbild Karoline Hogls wiederfindet. Symbolkräftig für ein Spiel gegen die Fügungen des Schicksals, bei dem die Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt allzu leicht verschwimmen.
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Rolle rückwärts in den Wintershutdown. Da fällt die Erinnerung nicht schwer: Die Münchner Philharmoniker üben sich in Kurzarbeit, der komplette Gasteig steht gähnend leer. Fast der ganze jedenfalls. Im größten aller Säle, der sonst 2.400 Zuschauer fassenden Philharmonie, tanzt der Bär: YESTER:NOW – die neue Tanzproduktion von Moritz Ostruschnjak, die vorab als Film erstmals am 26. März gezeigt.