Wenn sich jemand vorsätzlich herausbewegt aus Vertrautem, Sicherem, Gewohntem, provoziert er/sie damit die Konfrontation mit der eigenen Angst, mit schlummernden Dämonen in sich selbst, mit dem Ungewissen im Innen und Außen. Auch mit Kontrollverlust. Meg Stuart schickt in ihrer bereits 2011 uraufgeführten und heuer als ImPulsTanz Classic präsentierten Arbeit „Violet“ fünf Tänzer*innen auf eine solche Reise.
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Wir leben weiter. Weiter so. So lange wir es können. Und noch ein Stück darüber hinaus. Mag es kosten, was es will. Wir tun ja, was wir können. Oder doch nur, was wir wollen? Auch die bereits 2004 uraufgeführte Arbeit „Umwelt“ der französischen Choreografin Maguy Marin, damals als überzogen heftig kritisiert, hat daran nichts geändert. Die Erstaufführung der Reprise des Stückes bei ImPulsTanz '21 beschreibt mit ungeheurer Wucht den fortschreitenden Zerfall einer Welt. Und dessen Ursachen.
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Das erste Mal arbeitet die belgische Tänzerin und Choreografin Lisbeth Gruwez mit klassischer Musik. Gemeinsam mit der Pianistin Claire Chevallier begibt sie sich anhand bekannter und sehr selten gespielter Werke des französischen Komponisten Claude Debussy (1862-1918) „in den Raum zwischen den Noten“.
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Nach seinem Studium des klassischen und modernen Tanzes tanzte Guilherme Botelho im Ballett seiner Heimatstadt São Paulo, bevor er 1982 für 10 Jahre ans Genfer Ballett ging. Dort gründete er 1994 seine Kompanie Alias, mit der er seit dem gut 25 Produktionen weltweit aufführte. Alias hinterfragt mit ihren Arbeiten unreflektiert gelebtes Leben, sucht andere Perspektiven auf das Gewöhnliche und Gewohnte. Mit „Sideways Rain“ und „Normal“ präsentierte Botelho an aufeinander folgenden Tagen zwei vielschichtige Arbeiten.
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Wie nähert man sich einem so komplexen Thema wie der Zeit? Welche Aspekte sollten wie einer Betrachtung unterzogen werden? Und wie wirkt Zeit? Welche physikalischen, physischen und psychischen Mechanismen beeinflussen die Wahrnehmung der Welt, in der wir leben und unser Leben in ihr? Welche Rolle spielen Raum und Schwerkraft dabei? Und welche künstlerischen Werkzeuge scheinen geeignet? Meg Stuart ist mit ihrer Performance „Cascade“, die nach achtmaliger pandemiebedingter Verschiebung nun bei ImPulsTanz endlich ihre Uraufführung erleben durfte, ein beeindruckender Versuch gelungen.
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Der New Yorker Choreograf und Tänzer Trajal Harrell, seit 2019 Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich, ist seit 2008 als danceWEB Mentor, Workshop-Leiter, Performer und mit vielen seiner Choreografien regelmäßiger Gast des ImPulsTanz-Festivals. 2021 stellt er zwei höchst unterschiedliche Arbeiten vor: Das Gruppen-Stück „Maggie The Cat“ und sein Solo „Dancer of the Year“.
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Es sollte ein Stück über die Geschichte Kärntens im 20.Jahrhndert werden. So lautete jedenfalls der gemeinsame Plan zweier Bleiburger Künstler: der von Jazz-Saxophonist Karlheinz Miklin und von Johann Kresnik, des erfolgreichen Tänzers, wegweisenden Choreografen sowie Begründers des Choreographischen Theaters. Geworden ist es - nach beider Tod 2019 - eine feinfühlig informative Hommage an Kresnik und (s)eine Suche nach Wahrheit.