Das Universum scheint sich links zu drehen. Die Belgierin Miet Warlop präsentierte mit ihrer 2018 entstandenen Performance „Ghost Writer and the Broken Hand Break“ eine Arbeit äußerst seltenen Charakters. Drei sich in Sufi-Manier drehende PerformerInnen entfesseln einen Sog, dem man als ZuschauerIn unentrinnbar ausgeliefert ist.
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Die Faszination von Energieflüssen durch Mikrobeweglichkeit lässt sich gewiss nicht ins Unendliche steigern. Doch sobald Louise Lecavalier die Bühne betritt, wird sie zum Magneten. Zu einem entfesselten, quecksilberartig zeitlos dahingleitenden Wesen in einem wandlosen Aquarium aus Licht (Lightdesign: Alain Lortie). Selbst wenn gerade nur isolierte Bereiche ihres Körpers in Aktion sind, ist sie der Inbegriff von Tanz total.
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Erlesen – und das im doppeltem Wortsinn – ist Cristina D'Albertos neues Tanzstück „Anthologie/Blütenlese“. Mit ihrem Team führte die italienische Choreografin Interviews mit 16 zufällig ausgesuchten Münchnern. Deren Lebensgeschichten – gesammelt in Bild und Ton – liegen der Produktion zugrunde. In ihrer abstrahierten Essenz werden sie zu einer getanzten Installation aus kondensierten Aspekten menschlichen Kennenlernens verknüpft.
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Vor zwei Jahren wurde subsTanz als Kompanie für zeitgenössischen Tanz in Graz gegründet: Von fünf Tanzbegeisterten, die bereits einige Jahren miteinander in unterschiedlichen Gruppierungen trainierten und auftraten, sowie von Profitänzer Xianghui Zeng. Nach der Produktion „Kuckucksnest“ (s. Kritik 31. März 2019) kam nun die Tanzperformance „Verfall“ unter Mitwirkung von sechs Tänzerinnen zur Aufführung.
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Aterballetto gastierte mit Johan Ingers Version der Geschichte des „Don Juan“, die am 9. Oktober in Ferrara zur Uraufführung kam, im Festspielhaus St. Pölten. Der schwedische Choreograf versuchte dabei eine weibliche Perspektive einzubringen. Die 16 TänzerInnen der international bekanntesten zeitgenössischen überzeugten jedoch vor allem als dynamische Mover im Kollektiv.
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Die Liste der MitarbeiterInnen ist lang, doch viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Und letztendlich ist Simon Mayer alleiniger Showmaster von „Being Moved“. Während sich das Publikum anfangs noch in einem Meditationsworkshop wähnt, wird dessen Geduld im Folgenden erheblich strapaziert. Denn das Atmen als Grundmotiv für eine Soundinstallation von Pascal Holper ist als Performance nicht abendfüllend.
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„Porgy and Bess“ im Theater an der Wien, das heißt eintauchen in die vielschichtige musikalische Welt, die George Gershwin für diese, seine „folk opera“, geschaffen hat. Die musikalische Leitung von Wayne Marshall eröffnet hier völlig neue Hörerlebnisse. Auch wenn die Verlegung der Handlung fragwürdig ist, so ist die Inszenierung von Regisseur Matthew Wild doch in sich stimmig.