Geburt und Tod, die Eingrenzungen unseres Lebens, wie wir es gemeinhin begreifen, erfuhr Daphna Horenczyk innerhalb weniger Monate. Dem Schmerz ihrer Geburtswehen folgte ein halbes Jahr später der über den Tod ihres Vaters. Das bewusste Erleben dieser zwei „Passagen“ war ihr Anlass für eine spirituelle Auseinandersetzung insbesondere auch mit dem weitgehend verdrängten Sterben.
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Bei noch geschlossenem Vorhang zieht Georges Bizets Carmen Prélude mit Wucht (musikalische Leitung Claire Levacher) in die Welt von Sevilla. Dass diese sich im Grunde aber gar nicht so sehr vom Hier und Heute unterscheidet, sich in der nun zu erlebenden Ballett- Interpretation Beate Vollacks jedenfalls nicht unterscheiden soll, vermittelt wenig später die sich öffnende Bühne überaus deutlich (Jon Morrell).
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Dass Martin Schläpfer vom American Modern Dance kreativ beeinflusst, ja tänzerisch sozialisiert wurde, schlägt sich auch in seinem Programm als Chef des Wiener Staatsballetts nieder. Zwischen Arbeiten von Paul Taylor und Mark Morris bettet er zwei ästhetisch angepasste Etüden ein. Taylors Choreografie "Promethean Fire" gibt dem tanzhistorisch durchaus spannenden Abend seinen Namen.
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„Wir sind schön.“ So die mit spinaler Muskelatrophie geborene und damit auf den Rollstuhl angewiesene deutsche Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regisseurin Lucy Wilke im Ankündigungstext für ihre Performance „Scores that shaped our Friendship“. Gemeinsam mit dem Performer Paweł Duduś und unterstützt von der Musikerin Kim Ramona Ranalter aka Kim Twiddle beschreibt sie, was ihre Freundschaft ausmacht. Und sie gehen damit unter die Haut.
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Erst im Dezember 2022 war die schweizerisch-griechische Choreografin und Tänzerin Alexandra Bachzetsis mit ihrer 2019, vor Corona entstandenen Arbeit „Chasing a Ghost“ zu sehen (tanz.at berichtete). Nun präsentierte sie ihr Stück „2020: Obscene“, in dem sie Tanz, Text, Musik, Gesang, Theater und Visual Art zu einer deren eigene und die Fundamente mannigfaltiger Identitäts-Konstrukte unterwandernden, auch als 3-Kanal-Film produzierten Performance verschmilzt.
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John Crankos „Onegin“ zur Musik von Tschaikowski ist ein Garant für gut gefüllte Sitzreihen, und so war es auch in der Serie im Jänner, in der Hyo-Jung Kang die Figur der „Tatjana“ und Brendan Saye die Titelrolle tanzten. Während Kang technisch und mimisch Ausgezeichnetes leistete, blieb Saye ein recht steifer Onegin.