Leviathan1„Leviathan“, die international erfolgreiche Produktion der JamesWiltonDance-Company aus dem Jahr 2016, „loosely inspired by Hernan Melville’s Moby Dick“, war als Eröffnungsstück beim 27. Internationalen Tanztheaterfestival Graz zu sehen: Vor einem auch bei der zweiten Vorstellung dicht gedrängten und berechtigterweise begeisterten Publikum – mehrfacher Szenenapplaus inbegriffen.

ChoyKaFai DanceClinicHDer Doktor wird’s schon richten. KritikerInnen sagen der österreichischen Choreografin zuweilen einen Hang zur Freakshow mit pornografischen Details nach. Choy Ka Fai, der aus Singapur stammende "Dance Clinic"-Erfinder, vermerkt das ebenfalls in seinem Patientenblatt. Tanz und Choreografie sind in der digitalen Selbstoptimierung angekommen: Am österreichischen Aushänge-Enfant-terrible lässt sich gut ermessen, was „Heilung“ bewirken könnte. Choy Ka Fai checkt Holzinger mit seiner künstlichen Intelligenz, genannt Ember Jello durch.

DeKeersmaeker1Die Rosas boten mit „Mitten wir im Lebens sind/Bach6Cellosuiten“ einen starken Auftakt mit Anne Teresa De Keersmaekers Choreografie zu J.S. Bachs Cellosuiten. Bis zum 12. August sind beim Wiener Sommerfestival wieder täglich im Schnitt drei bis vier Performances an unterschiedlichen Spielorten zu sehen und lädt ein umfangreiches Workshop-Programm zum mittanzen ein. Der Reigen starker Frauen wird unter anderem mit  Marie Chouinard, Louise Lecavalier oder Florentina Holzinger fortgesetzt.

strada5Meist erzählt Marco Goecke eigene Geschichten. Hat er es, was seltener vorkommt, mit einer bekannten Vorlage zu tun, kann man sich bestimmter Freiheiten im Umgang mit dem Stoff sicher sein. So sprengt sein vor Selbstüberzeugung schier implodierender Prachtbolzen Zampanó, ein Ausbund an strotzender Maskulinität mit heftiger Abneigung jedem Nebenbuhler bzw. Rücksichtslosigkeit Schwächeren gegenüber, keine um den Brustkorb geschnallten Ketten. Goeckes mag es gern surrealer. Also kracht urplötzlich und ohne erkennbaren Zusammenhang eine Eisenkette von der Decke. Ein krasser Effekt.

consonanceNeukreationen von Štěpán Pechar, Menghan Lou, Dustin Klein und Peter Walker. Sonnenuntergangsstimmung. Mitten in einer Pose in die Leere der Bühne modelliert: vier typische Tänzerkonturen mit gerundeten Armen und durchgestrecktem Rist. Das formschöne, einzige abstrakte Ballettstück – dynamisch, ohne Ecken, Hänger oder Kanten – gibt es am Premierenabend „Junge Choreografen“ im Münchner Prinzregententheater zum Schluss. Wer vorher ging, der verpasste ein flinkes, ephemeres Spiel um Tempo und Zeit.

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